Dienstag, 13.03.2018


Buchpremiere mit Kristine Bilkau

Fräulein Sonntag und die große Liebe

Kristine Bilkau
Kristine Bilkau, Foto: Thorsten Kirves
Nach ihrem hochgelobten und mehrfach ausgezeichneten Romandebüt »Die Glücklichen«, einem Generationenporträt, in dem sie die Fragilität des Lebens eines jungen Paares in der Mitte der Gesellschaft thematisiert, erzählt Kristine Bilkau in ihrem neuen Roman »Eine Liebe, in Gedanken« die Geschichte von Antonia und Edgar, die sich 1964 in Hamburg kennenlernen und verlieben.

Du gehst durchs Leben wie Fräulein Sonntag«, sagt er seiner »kleinen Toni« irgendwann und stellt sich selbst als »der Herr mit den Problemen« vor. Doch eigentlich geht es dem jungen Liebespaar prächtig, sie fahren sehr verliebt in einem pistaziengrünen VW Käfer spazieren, dinieren ab und zu gemeinsam im Hilton und hören Miles Davis. Es ist eine Zeit des Aufbruchs und vieler neuer Möglichkeiten. Das Paar verlobt sich, träumt von Freiheit, Erfolg und einem guten Leben. Als Edgar ein Büro in Hongkong eröffnet, bleibt Antonia jedoch zurück, vorerst, so die Vereinbarung, die Verlobte soll nachkommen, sobald die Verhältnisse es erlauben. Nach einem Jahr der Vertröstungen löst Toni schließlich die Verlobung. An der großen Liebe zweifelt sie dennoch nie, obwohl der Traum einer gemeinsamen Zukunft geplatzt ist. Umso tiefer schreibt sich dieser Traum, ohne sich je ganz aufzulösen, in den kommenden Jahrzehnten in die Lebensbilanz von Antonia und Edgar ein. Antonias Tochter, die uns die Geschichte erzählt, während sie damit beschäftigt ist, nach dem Tod ihrer Mutter den Haushalt aufzulösen und ihre letzten Dinge zu regeln, sucht nach Antworten und nach Nähe zu einer Mutter, deren Freiheitsdrang und Lebenslust ihr fremd geblieben ist. Erst als sie sich auf die Suche nach Edgar macht, findet sie Versöhnung mit Fräulein Sonntag, der großen Liebe und einer Mutter, die stets etwas intensiver lebte als andere.

Ein Happy End gibt es in diesem sehr präzise und frei von Pathos erzählten Roman über eine Liebe nicht. Dafür aber die mutige Aufforderung, sich nicht »davor zu fürchten, verwundbar zu sein«.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 12,–/8,–


Lesung Jojo Moyes

»Mein Herz in zwei Welten«




Die englische Bestsellerautorin Jojo Moyes präsentiert zusammen mit der Schauspielerin und Sprecherin Beate Rysopp ihren neuen Roman.

Buchhandlung Heymann in der Laeiszhalle, Kleiner Saal, Johannes-Brahms-Platz, 20.00 Uhr, € 16,–


Literatur trifft Natur

»Das Tagebuch der Menschheit«




Der Anthropologe und Evolutionsbiologe Carel van Schaik und der Historiker Kai Michel analysieren in ihrem Buch »Das Tagebuch der Menschheit« die Rätsel und Widersprüche biblischer Geschichten und ziehen daraus Rückschlüsse auf die kulturelle Evolution des Menschen. In seinem Vortrag im CeNak wird Carel van Schaik über seine Forschungen sprechen. Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, Direktor des CeNak und ebenfalls Evolutionsbiologe, liest ergänzend zu dem Vortrag aus dem „Tagebuch der Menschheit“ und befragt den Autor zu dessen Sicht auf die Rolle des Menschen in der Natur.

Carel van Schaik, Direktor des Instituts und Museums für Anthropologie an der Universität Zürich, erforscht die Wurzeln der menschlichen Kultur und Intelligenz bei Menschenaffen. Im seinem »Tagebuch der Menschheit« lädt er zu einer Reise ein, die in Eden beginnt, über den Exodus aus Ägypten bis nach Golgatha führt und in der Apokalypse mündet. Die Vertreibung aus dem Garten Eden liest sich bei ihm als folgenreichstes Ereignis der Menschheitsgeschichte und markiert den Übergang vom Leben des Menschen als Jäger und Sammler zu einem sesshaften Dasein mit Ackerbau und Viehzucht, das nicht nur zu Fortschritt, sondern auch zu Ungleichheit, Patriarchat und großen, anonymen Gesellschaften führte.

Zoologisches Museum, Bundesstraße 52, 19.30 Uhr, Eintritt frei


Chaosgala

»Schund und Asche«

Moritz Neumeier und Till Reiners laden zur »Chaosgala«, einer Show »gegen die Unwissenheit, die einen befällt, wenn man sich fragt, was das hier alles eigentlich soll«.

Polittbüro, Steindamm 45, 20.00 Uhr, € 15,–/10,–

Literatur in Hamburg