Samstag, 22.04.2017


HIGH VOLTAGE – Frühjahrslesetage

„Freiheit, Sein und Aprikosencocktails“

Wie macht man Philosophie aus Aprikosencocktails? Für Sartre kein Problem: Er machte Philosophie aus einem Schwindelgefühl, aus Voyeurismus, Scham, Sadismus, Revolution, Musik und Sex. Sarah Bakewell erzählt in ihrem Buch „Café der Existenzialisten“ mit großer Leichtigkeit davon, wie der Existenzialismus zum Lebensgefühl einer Generation wurde, die sich nach radikaler Freiheit sehnte.

Paris 1932, im Café Bec-de-Gaz sagt Raymond Aron zu seinem Freund Sartre: „Siehst du, mon petit camarade, wenn du Phänomenologe bist, kannst du über diesen Cocktail sprechen, und das ist dann Philosophie!“ Der einfache Satz war die Geburtsstunde einer neuen Bewegung, die sich in Jazz-Clubs und Cafés verbreitete. Sie inspirierte Musiker und Schriftsteller, erregte Abscheu im Bürgertum und befruchtete Feminismus, Antikolonialismus und 68er-Revolte. Sarah Bakewell erzählt inihrem Buch erstmals die Geschichte der Existenzialisten. Im Mittelpunkt stehen die Antipoden Heidegger und Sartre, der eine in seiner Hütte im Schwarzwald dem Sein nachsinnend, der andere in Pariser Cafés wie besessen schreibend. Aber es geht auch um Edmund Husserl und Maurice Merleau-Ponty, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Iris Murdoch und viele andere. Am Ende sterben die Protagonisten und verlassen das Café. Doch Sarah Bakewells Kollektivbiographie lässt sie wieder lebendig werden und uns teilhaben an ihren Gesprächen über das Sein, die Freiheit und Aprikosencocktails. Santé!

Sarah Bakewell liest im Warburg-Haus aus „Café der Existenzialisten“. Die deutschen Texte liest Anne Weber. Moderation: Gabriele von Arnim.

Stromnetz Hamburg GmbH und Literaturhaus im Warburg-Haus, Heilwigstr. 116, 19.30 Uhr, 12.-/8.- Euro.


17. Lange Nacht der Museen in Hamburg

„Fremdes erfahren“

„Wir präsentieren Stars & Sternchen“, verspricht die 17. Lange Nacht der Museen in Hamburg, die am 22. April stattfinden wird und mit rund 800 Veranstaltungen in 54 großen und kleinen Hamburger Museen noch eine ganze Menge mehr zu bieten hat als „Glitzer und Glamour“. Das Speicherstadtmuseum lädt zum Beispiel ab 18.30 Uhr ins Teppichlager Tawakol, Am Sandtorkai 36a. Auf dem Programm der halbstündigen Lesungen stehen bis 22.30 Uhr kriminelle Geschichten. Cornelia Manikowski liest um 18.30 Uhr und um 20.30 Uhr im Salonwagen vor dem Museum der Arbeit aus ihrem Buch "Alles", im Anschluss liest Andreas Greve. Aus den Werken von Robert Gernhardt liest in der Freien Akademie der Künste, Klosterwall 23, ab 21.00 Uhr Marc Aisenbrey, und „Fremdes erfahren“ die Besucher des Museums für Hamburgische Geschichtchen am Millerntorplatz. Eine individuelle Reise durch die Lange Nacht kann man sich unter www.langenachtdermuseen-hamburg.de zusammenstellen.

Die Tickets für 15.-/10.- Euro (inkl. HVV) sind auch am Sonntag, den 23. April noch gültig.


Lesung

HIGH VOLTAGE – Frühjahrslesetage

Joachim Hecker liest aus seinem Buch „Das Raumschiff der kleinen Forscher“. Für Kinder ab 9 Jahren.

Haus 12, Betriebshof Stromnetz Hamburg GmbH, Bramfelder Chaussee 130, 15.00 Uhr. Eintritt: 4.- Euro. Anmeldung unter Tel.: 040-492027042 erforderlich.


Poetry Slam

Lola Slam

„Die besten Poeten des Landes und mutige Neulinge“ treffen sich, um ihre Zuschauer mit Fünf-Minuten-Texten zu begeistern. Abgestimmt wird auch bei diesem Slam mit Punkten zwischen 0 und 10 darüber, ob Text und Performance Gänsehaut oder Lachreiz, Abscheu oder Gleichgültigkeit beschert haben. Moderation: Tolga Daglum.

Kampf der Künste im Lola Kulturzentrum, Lohbrügger Landstr. 8, 20.00 Uhr, 9.-/7.-Euro.


Literarischer Spaziergang

„Heine & Hamburg“

Vera Rosenbusch führt auf den Spuren Heinrich Heines durch die Hamburger Innenstadt. Sechs Jahre hat der berühmte Dichter in Hamburg gelebt, viele seiner Werke spielen hier oder nehmen Bezug auf die Hansestadt.

Treffpunkt: Heine-Denkmal auf dem Rathausmarkt, 14.30 Uhr, 10.- Euro.


Literatur in Hamburg