Andreas Moster, Foto: Tara Wolff
Sein wunderbar fabulierfreudiger Roman »Kleine Paläste«, der in mehreren »Geisterstunden« zwei Nachbarfamilien für die große Abrechnung über einen unaussprechlichen Skandal zusammenruft, wurde 2021 im Wettbewerb der Hamburger Literaturpreise als »Buch des Jahres« ausgezeichnet. In seinem neuen Roman »Der Silberriese« (Arche) erzählt Andreas Moster nun die Geschichte Patriks, der seine Karriere als Leistungssportler zurückstellt, nachdem er sich ganz allein um ein Baby kümmern muss. Viele Jahre später ist seine Tochter Ada selbst auf dem Weg in den Leistungssport, gleichzeitig entgleitet sie ihrem Vater mehr und mehr, bis sie eines Tages verschwindet, so wie einst ihre Mutter. Erst jetzt beginnt Patrik, sich den Fragen zu stellen, die bestimmend für sein Leben und das seiner Tochter sind: Wo ist Adas Mutter und was ist von ihm selbst nach all den Jahren in der Vaterrolle noch übrig? Andreas Moster stellt seinen Roman über die Ambivalenz moderner Männlichkeit und die Einsamkeit eines Vaters im Gespräch mit Alexander Häusser vor.