
Mareike Fallwickl, Foto: Stadler Bwag, Buchmesse Wien 2022
Ihre bisherigen Romane sind rasante Psychodramen über toxische Männlichkeit, Sexismus, Macht und Machtmissbrauch im Binnenraum mehr oder weniger alltäglicher Beziehungen. Ein pointiertes Szenario aus diesem gesellschaftlichen Giftschrank hat die österreichische Autorin Mareike Fallwickl in ihrem höchst erfolgreichen Roman »Die Wut, die bleibt« inszeniert, und sie lässt auch in ihrem neuen Roman »Und alle so still« (Rowohlt), den sie im Ballsaal des Uebel & Gefährlich vorstellt, keinen Zweifel daran, wer für die Misere verantwortlich ist: Männer, Politiker, die Gesellschaft – und auch Frauen, wenn sie sich nicht wehren und ihre Rechte einfordern. Da gerät an einem Sonntag im Juni die Welt aus dem Takt: Frauen liegen auf der Straße. Reglos, in stillem Protest. Es ist der Beginn einer Revolte, bei der Frauen nicht mehr das tun, was sie immer getan haben. Plötzlich steht alles infrage, worauf unser System fußt.