Donnerstag 30.01.2025
Lesung und Gespräch mit Natan Sznaider, Heinz Bude, Karin Wieland und Carsten Brosda»Niemandes Schwester«
»Wir wünschen Sie zu reklamieren als die Unsrige, und es wäre uns eine große und bewegende Ehre, wenn Sie uns das erlauben«, so der damalige Kultursenator Hamburgs in seiner Laudatio. »Wobei es sich versteht, dass nicht Sie zu uns zurückgekehrt sind, sondern wir zu Ihnen!« 1959 soll die berühmte Philosophin Hannah Arendt in Hamburg als erste Frau und als erste Jüdin den Lessingpreis bekommen. Sie »konnte den Preis als Jüdin nicht ablehnen«, so Natan Sznaider, »aber sie konnte ihn auch nicht als Deutsche annehmen«. Angereist aus New York soll sie vor denen, die sie vor kurzem noch vernichten wollten, über Lessing und die Aufklärung sprechen – ein Ding der Unmöglichkeit. Ihre Rede ist bis heute legendär. Erzählt wird, was sich hinter den Mauern des Rathauses Skandalöses ereignet haben könnte.
Schauspieler:innen präsentieren Hannah Arendts Rede »Von der Menschlichkeit in finsteren Zeiten« als szenische Lesung in einer Einrichtung von Joachim Lux. Zum Gespräch treffen sich im Anschluss die Soziologen Natan Sznaider und Heinz Bude, die Autorin und Politologin Karin Wieland und Kultursenator Carsten Brosda.
Thalia Gaußstraße, Gaußstr. 190, 20.00 Uhr, € 28,–