Montag, 12.02.2018


Lesung

»Wie ein Buch Leben verändert«

Der Medienpädagoge und Fachbuchautor Ralf Plenz stellt »Das kleine Märchenbuch« vor, das 1984 in einer ganz besonderen Ausstattung in einem Kleinverlag erschien, der davon sagenhafte 130.000 Exemplare verkaufte.

Hamburger Autorenvereinigung im Stadtteilarchiv Ottensen, Zeißstr. 28, 19.30 Uhr, € 12,-


Vortrag

»Karl Marx und die Geburt der modernen Gesellschaft«

Prof. Dr. Michael Heinrich gibt eine Vorschaus auf eine demnächst erscheinende, dreibändige Marx-Biographie, erklärt welche Beziehungen zwischen Leben und Werk von Karl Marx bestehen, und warum er, der schon so oft für tot erklärt wurde, immer noch aktuell ist.

Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, € 5,- (ermäßigter Eintritt)


Ausstellung

»Die Welt als Wald«




Das Centrum für Naturkunde im Zoologischen Museum zeigt noch bis Ende März die Ausstellung »Verschwindende Vermächtnisse: Die Welt als Wald«, die zur Beschäftigung mit Naturbildern und deren Wandlung einlädt und Verbindungen von den Expeditionen des Naturforschers Alfred Russel Wallace im 19. Jahrhundert zu aktuellen Umweltveränderungen in Südostasien und dem Amazonasgebiet zieht. Neben bildender Kunst sind auch Exponate aus wissenschaftlichen Sammlungen des Centrums für Naturkunde sowie des Herbarium Hamburgense und des Nutzpflanzenmuseums zu sehen. Verschwindende Vermächtnisse stellt tradierte Bilder von Natur angesichts von Artensterben, Entwaldung und Klimawandel in Frage und zeigt die unvergleichliche Artenvielfalt im Spannungsfeld von Wissenschaft und Monokultur.

Die Ausstellung ist von dienstags bis sonntags von 9.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
www.uni-hamburg.de/veranstaltungen


Nachruf

„Plötzlich ein anderer Raum“

Der Hamburger Autor und Literaturveranstalter Rüdiger Käßner ist am 2. Februar nach langer Krankheit verstorben. Wir trauern um einen engagierten Mitstreiter und sehr geschätzten Kollegen, der eine Institution in der Hamburger Literatur war, ob als Autor, Veranstalter oder Multiplikator. Lange Zeit gehörten die Mails mit seinen Veranstaltungstipps für viele zum Alltag, in den letzten Jahren hat er sich dann auf das konzentriert, was ihm besonders am Herzen lag: die Weblesungen und seine Lesereihe „Harburger Auslese“. Für die Weblesungen, die der ausgebildete Fotograf und studierte Literaturwissenschaftler und Soziologe seit 20 Jahren im Auftrag der Behörde für Kultur und Medien veranstaltete, hat er im wöchentlichen Wechsel Podcasts mit Hamburger Autorinnen und Autoren produziert, anfangs noch als „Hamburger Literaturtelefon“. Das Archiv umfasst heute hunderte von Lesungen. Bei seiner Lesereihe „Harburger Auslese“ hatte der „Experte für literarische Qualität“ (Hamburger Abendblatt) in den letzten Jahren so ziemlich jede und jeden mit Rang und Namen in der Hamburger Szene zu Gast. Dass er selbst als Autor angetreten war, ging bei seinem Engagement für Literatur manchmal fast schon unter. 1995 hat er einen Förderpreis für Literatur der Hansestadt Hamburg erhalten, seine Erzählungen sind in Zeitschriften und Anthologien erschienen, und er hat seine Texte auch oft und gern vorgelesen. Texte, in denen „hinter der Verlorenheit der städtischen Alltagstristesse plötzlich ein anderer Raum aufschimmert, die polychrome Magie der Zweitwelt, das Stelldichein von neurotischen Obsessionen, Phantasie und jener Art Realität, die möglicherweise die wahrere ist“, wie seine Schriftstellerkollege Christoph Ernst einmal schrieb. Der letzte eigene Podcast von Rüdiger Käßner auf LiteraturinHamburg.de ist die Erzählung „Jazz“ aus dem vergangenen Herbst, ein Abschiedsgeschenk und ein Hinweis auf die Spuren, die wir hinterlassen.
Hier kann man sich „Jazz“ anhören:Rüdiger Käßner: Jazz »

Literatur in Hamburg