Donnerstag, 16.01.2025


Lesung mit Andreas Reckwitz

Auf der Schattenseite des Fortschritts

Andreas Reckwitz, Foto: Jürgen Bauer
Er gilt als einer der bedeutenden Impulsgeber gesellschaftsanalytischer Debatten der Gegenwart: Andreas Reckwitz hat 2017 mit seinem Buch »Die Gesellschaft der Singularitäten« eine Generaltheorie der spätmodernen Gesellschaften vorgelegt, es ist eines der meistdiskutieren Bücher der letzten Jahre – und ein preisgekrönter Bestseller. In diesem Herbst ist nun ein neues Buch von dem Professor für Soziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin erschienen, das »Ein Grundproblem der Moderne« beleuchtet: »Verlust« (Suhrkamp Verlag). Im Literaturhaus stellt Andreas Reckwitz das Buch vor und zur Diskussion.

Philosophisches Café im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.00 Uhr, € 14,–/10,–, Streaming: € 6,– / Studierende frei


Lesung mit Alexander Posch und Michael Weins

»Tage zählen« und »Menschen der Erde«

Alexander Posch und Michael Weins, Foto: Tanja Bächlein
Die literarischen Shows und Reihen, die sie gegründet oder mitgegründet haben, sind legendär, darunter der LAOLAclub, die Liv-Ulmann-Show und natürlich der MACHTclub. Zum »Zinnober«, ihrer Lesebühne, treffen sich Alexander Posch und Michael Weins im Monatsrhythmus, und im Herbst sind dann auch fast zeitgleich neue Bücher bei MTA von ihnen erschienen: »Menschen der Erde« von Michael Weins und »Tage zählen« mit neuen Kurzgeschichten von Alexander Posch, von denen Johanna Sebauer sagt, sie seien »wie der wilde Ritt auf einer raketenbetriebenen Waschmaschine«. Damit ist schon angedeutet, dass Alexander Posch eine »Weltgeschichte en miniature« erzählt, die sich sehr oft in einem Hamburger Vorort ereignet. Eine Weltgeschichte hat auch Michael Weins geschrieben, in ihr geht es um Identität und einen großen Zauber, der sich in den glattpolierten Oberflächen der westlichen Welt verfängt. Erzählt wird von einem Mädchen, das in einem Heim in Chile lebt, sie gehört zum Volk der Mapuche und wird von einem Paar aus Hamburg adoptiert.

Nachtasyl im Thalia Theater, Alstertor 1, 20.00 Uhr, € 12,–/8,–


Lesung, Vortrag und Gespräch

»Geraubte Geschichten?«

Mithu Sanyal, Foto: Carolin Windel
Am Beispiel Bimalas zeigte der indische Literaturnobelpreisträger Rabindranath Tagore bereits 1916 in seinem Roman »Das Heim und die Welt« die Auswirkungen des Kolonialismus, genauso wie mögliche Formen des Widerstandes. Auch westliche Autor:innen wie Nadine Gordimer und Doris Lessing hinterfragten schon früh in ihren Büchern das Recht europäischer Nationen, andere Länder zu ihren Kolonien zu machen. Welche Vorstellungen hatten sie für die Zeit nach der Kolonialisierung? Und wie lässt sich heute angemessen über die koloniale Vergangenheit Europas schreiben? Darüber spricht NDR-Kultur-Redakteur Jan Ehlert mit der Autorin Mithu Sanyal, die in ihren Romanen »Identitti« und »Antichristie« so klug wie amüsant über Themen wie Identitätspolitik und Post-Kolonialismus schreibt. Texte von Rabindranath Tagore, Elisabeth von Heyking, Theodor Fontane u.a. liest der Schauspieler Prince Kuhlmann.

Bucerius Kunst Forum, Alter Wall 12, 19.00 Uhr, € 10,–/8,–


Buchvorstellung und Gespräch

»Kissinger & Unseld – Die Freundschaft zweier Überlebender«

Was verband den wohl einflussreichsten Verleger tendenziell linker Literatur ausgerechnet mit dem republikanischen Weltpolitiker Henry A. Kissinger? Wie kam es, dass Siegfried Unseld den bis heute umstrittenen Außenminister der USA tatsächlich zu seinen Freunden zählte? In seinem neuen Buch geht Willi Winkler der gemeinsamen Geschichte zweier in Süddeutschland geborener Ausnahmepersönlichkeiten nach. In der Freien Akademie stellt er das Buch vor. Moderation: Jan Bürger.

In seinem Doppelporträt, das auf bisher unbekanntem Archivmaterial basiert, erzählt Willi Winkler die ebenso überraschende wie faszinierende Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft – und führt zugleich vor Augen, wie sich Geist und Macht, Literatur und Politik, Deutschland und Amerika im 20. Jahrhundert verbinden. Ein Gang durch einen schillernden Kosmos der Nachkriegszeit.

Freie Akademie der Künste in Hamburg, Klosterwall 23, 19.00 Uhr, € 12,–/8,–


Lesung

»Unheimliche Geschichten«

Anna und Nellie Thalbach lesen Geschichten voller Spuk, echtem Horror und übernatürlichem Schrecken.

Centralkomitee, Steindamm 45, 20.00 Uhr, € 28,30


Poetry Slam

Slam the Pony

Er ist einer der ältesten Slams Hamburgs und bietet eine Bühne für junge, alte, erfahrene, frisch geschlüpfte und erfolgsverwöhnte Wortakrobaten von nah und fern. Mit selbstgeschriebenen Texten jeder literarischen Gattung buhlen die Poeten um die Gunst des Publikums, um Ruhm und Ehre und natürlich um den traditionellen Siegerschnaps.

Kulturhaus 73, Schulterblatt 73, 20.00 Uhr, € 10,–