Donnerstag, 20.02.2025
Lesung mit Fiona Lehman
»Oktober Okay«
Fiona Lehman liest aus ihrem Debütroman, der in Leipzig kurz vor der Wende spielt.Lebenshungrig und mit künstlerischen Ambitionen im Gepäck zieht die namenlose Ich-Erzählerin von »Oktober okay« aus der brandenburgischen Provinz in die Großstadt, Brandherd der Montagsdemonstrationen. Dort gerät sie über ihren Jugendfreund Heiko Jaskulke schnell in einen illustren Kreis aus Lebenskünstler:innen und Bohemiens. Mit einem Mal öffnet sich der Anfang Zwanzigjährigen eine kleine Welt, in der scheinbar Raum zu Selbstentfaltung, Solidarität und Subversion besteht. Doch in anfängliche Euphorie mischen sich bald erste Rückschläge und quälende Selbstzweifel. Als sie sich mit dem charismatischen und deutlich älteren Maler Achim Kyssler einlässt, löst sie schließlich Verwerfungen aus, die nicht zuletzt in ihr selbst traumatische Spuren hinterlassen. Indessen mehren sich in der Friedlichen Revolution die Anzeichen einer gewaltvollen Eskalation …
Buchhandlung Blattgold, Wexstr. 28, 19.30 Uhr, € 13,–/10,–
Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre
»Kein Grund, gleich so rumzuschreien«
Die Besteller-Autoren und »literarischen Rockstars« Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre treffen sich zur gemeinsamen Lesung und zum Gespräch.Laeiszhalle, Johannes-Brahms-Platz, 20.00 Uhr, ab € 46,65
Gespräch über Lee Leder Guttman
»Ein gezeichnetes Leben«
Caroline Guttman, Stephanie Brittnacher und Antje Flemming beleuchten das Leben und Werk der 1925 in Chemnitz geborenen Cartoonistin und Mixed-Media-Künstlerin Lee Leder Guttman im Kontext von Exil, Geschlechterrollen sowie der aktuellen Comic-Kunst.Jüdischer Salon im Freiraum des Museums für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz 1, 19.00 Uhr, Eintritt frei, eine Anmeldung ist erforderlich über info@salonamgrindel.de
Lesung mit Patrick Salmen
»Yoga gegen rechts«
Patrick Salmen präsentiert »eine solide Mischung aus Stand-Up-Comedy und lustigen Kurzgeschichten«.Centralkomitee Hamburg, Steindamm 45, 20.00 Uhr, € 25,83
Poetry Slam
Slam the Pony
Er ist einer der ältesten Slams Hamburgs und bietet eine Bühne für junge, alte, erfahrene, frisch geschlüpfte und erfolgsverwöhnte Wortakrobaten von nah und fern. Mit selbstgeschriebenen Texten jeder literarischen Gattung buhlen die Poeten um die Gunst des Publikums, um Ruhm und Ehre und natürlich um den traditionellen Siegerschnaps.Kulturhaus 73, Schulterblatt 73, 20.00 Uhr, € 10,–
Lesung
»Offene Lesebühne
Wer einen Text vorlesen möchte, lässt sich ab 19.30 Uhr vor der Veranstaltung auf die Leseliste setzen. Vorlesezeit: 10 Minuten. Moderiert wird die Veranstaltung von Autoren der Textfabrique 51.Literaturnetzwerk Textfabrique51 in der MOTTE, Eulenstr. 43, 19.30 Uhr, Eintritt frei, Spende erwünscht
Lit.Lab mit Ella Carina Werner
»Man kann auch ohne Kinder keine Karriere machen«

Ella Carina Werner, Foto: Julia Schwendner
Es gibt da eine männliche Linie herausragender Satiriker, zu der in der Hamburger Literatur so prominente Autoren wie Joachim Ringelnatz und Heinz Erhardt gehören, aber auch Heino Jäger und später dann Otto Waalkes als Blödelbarde der Neuen Frankfurter Schule, die sich u.a. mit Robert Gernhardt und F. W. Bernstein um die Satiremagazine »Pardon« und »Titanic« gruppierte. Prominente Vertreter der zweiten Generation sind wieder lauter Männer, darunter Max Goldt, Gerhard Henschel, Ernst Kahl und Thomas Gsella, der sagt: »Natürlich ist Ella Carina Werner eine Frau. Aber eine lustige!«Da hat er mal ganz recht, denn die 1979 in Ostwestfalen als Tochter eines Psychologen und einer Bauchtänzerin geborene Satirikerin mischt den Neuen Frankfurter Gemischtwarenladen schon seit einigen Jahren ordentlich mit Geschichten auf, die eine eigene Klasse begründen. Und in der geht es oft um die großen Fragen des Lebens, die Ella Carina Werner in kleinen, heillos skurrilen Szenen aufwirft. Gleich in der Auftakterzählung »Ich bin gerne eine Frau« erfährt man, dass es auf dem Damenklo der Hamburger Staatsoper »herrlich horizonterweiternd« ist, wenn fünfzig, sechzig Frauen sich den »Vorraum der drei Damentoiletten« teilen. Von existenzieller Wucht ist die Erzählung »Das zehnte Jahr«, in der alltagstaugliche neue Unterwäsche gefunden werden muss und dafür eine Dessousverkäuferin aufgerufen wird, die sich als »Schlaumeierin« in Körperfragen erweist. Vom »Frauensaufen« bei einer Whiskeyverkostung über »das herrlichste Bett der Welt«, den Muskelkater von Männern über vierzig nach dem Sex und eine »lebenspralle, blutvolle Story mit allem Drum und Dran«, hier wird ganz schamlos humorvoll und mit viel Hintersinn durchdekliniert, was schön und gut ist im Hier und Jetzt, ohne all die Abgründe auszulassen, über die wir sonst gedankenlos hinwegstolpern. Am Ende erfüllen sich in der Erzählung »Mein Buch« sogar noch die kühnsten (Autorinnen-)Träume: Niemand kann mehr aufhören damit, ihre Geschichten zu lesen, weil sie so lustig sind, das geht sogar den Wolken so und dem Indischen Ozean. So super, diese Frau Werner.
WOHL oder ÜBEL, Wohlwillstr. 10, 20.30 Uhr, Eintritt frei
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Rachel Cusks neuer Roman »Parade«
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Arno Geigers neuer Roman »Reise nach Laredo«
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Arno Geiger, Foto: Heribert Corn
Miranda Julys Roman »Auf allen Vieren«
Mitten ins Herz

Miranda July, Foto: Elizabeth Weinberg
Die Anthologie »Kafka gelesen«
Mit Odradek in die Zukunft

Franz Kafka, 1923, Foto: gemeinfrei
Melanie Möllers Buch »Der entmündigte Leser«
Streitschrift für die Freiheit der Literatur

Melanie Möller, Foto: privat
Caroline Wahls Roman »Windstärke 17«
Das ausrastende Herz

Caroline Wahl, Foto: Frederike Wetzels
Dana von Suffrins Roman »Nochmal von vorne«
Die Struktur verstehen

Dana von Suffrin, Foto: Tara Wolff
Laura Lichtblaus Roman »Sund«
Eine »frohe Unruhe«, die immer da ist

Laura Lichtblau, Foto: Max Zerrahn
Dana Grigorceas neuer Roman »Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen«
Man hört ihn fliegen

Dana Grigorcea, Foto: Mardiana Sani
Deniz Ohdes neuer Roman »Ich stelle mich schlafend«
Von einem alten Geist berührt

Deniz Ohde, Foto: Börge Meyn, Suhrkamp Verlag
Gerbrand Bakkers Roman »Der Sohn des Friseurs«
Der Friseur, sein Vater, sein Liebhaber und ihr Salon

Gerbrand Bakker, Foto: Gerbrand Bakker/A Quattro Mani/Suhrkamp Verlag
Ronya Othmanns Buch »Vierundsiebzig«
Ferman 74

Deniz Ohde, Foto: Börge Meyn, Suhrkamp Verlag
Barbara Kingsolvers Roman »David Copperhead«
Der Dämon der Appalchen

Barbara Kingsover, Foto: Evan Kafka
Nicole Seiferts Buch »Einige Herren sagten etwas dazu«
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Iris Wolffs neuer Roman »Lichtungen«
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Uwe Timms Lebensbuch »Alle meine Geister«
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Louise Kennedys Roman »Übertretung«
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Helge Timmerbergs »Joint Adventure«
Auf Drogentrip mit Helge

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