Freitag, 27.04.2018


Lesung

»Keinland«

Jana Hensel
Jana Hensel, Foto: Michael Mann
Jana Hensel liest aus ihrem neuen Roman, der die Liebe zwischen einer aus Ostdeutschland kommenden, jungen Journalistin in Berlin und einem in Tel Aviv lebenden Mann auslotet, der in Frankfurt aufgewachsen ist. Trotz großer Nähe und Verbundenheit, bleibt ihre Liebe unerfüllt. Zu vieles liegt zwischen den beiden, biographische Erfahrungen, die Entfernung und eine Vergangenheit, die nicht nur von den eigenen Lebensläufen bestimmt wird. Moderation: Miriam Semrau.

Eigentlich hatte Nadja nur ein Interview mit Martin Stern führen wollen, aber von der ersten Sekunde an ist da eine schwer erklärbare Nähe – und eine Fremdheit, die sich auch dann nicht auflöst, als die beiden sich näherkommen. Woher rührt diese Nähe? Und warum ist diese Fremdheit nur so schwer zu überwinden? Nadja sagt ja zu dieser Liebe, an die Martin nicht recht glauben kann. Martin, der als Jude in Frankfurt am Main aufgewachsen ist, Deutschland aber nach der Wiedervereinigung verlassen hat und nach Tel Aviv gezogen ist. Zu vieles liegt zwischen den beiden: biographische Erfahrungen, geographische Entfernung und eine Vergangenheit, die nicht nur mit den eigenen Lebensläufen zu tun hat.
Das falsche Land, das richtige, das neue, das heilige – Jana Hensel lotet in kunstvollen Zeitsprüngen und Erinnerungen an Tage in Berlin und Nächte in Tel Aviv, an tiefe Innigkeit und immer wieder scheiternde Gespräche die Grenzen zwischen zwei Liebenden aus. Dabei umkreist sie mit großer sprachlicher Kraft und Intensität unsere Auffassung von Heimat, Geschichte und Schicksal und stellt mit ihren Charakteren die Frage, wie weit die Vergangenheit unser Leben bestimmt.

Büchereck Niendorf Nord, Nordalbingerweg 15, 19.00 Uhr, € 8,–


Lesung und Gespräch

»Wrote-Trip«

Farhad Showghi und Nino Haratischwili lesen aus ihren Texten und berichten vom Unterwegsein zwischen Sprachen und Kulturen. Moderation: Konstantin Ulmer.

Brakula, Bramfelder Chaussee 265, 20.00 Uhr, € 5,–/3,–


Leseshow mit Martin Sonneborn

»Krawall und Satire«




Martin Sonneborn, Autor und Abgeordneter im Europäischen Parlament, präsentiert sein ganz unaufgeregtes Multimediaspektakel mit lustigen Filmen und brutaler Agitation zugunsten der PARTEI, die in neuesten Umfragen sogar an der SPD vorbeigezogen ist und bald Regierungsverantwortung übernehmen muss. „Zum Heulen traurig!“ (BILD)

Der Mann hat ganz klar nicht mehr alle Latten am Zaun, wandert 250 Kilometer rund um Berlin, und fabuliert dann in einem Buch mit dem abgeschnullten Titel „Heimatkunde“ auf fast 300 Seiten über den „wahren Stand der deutsch-deutschen Beziehungen“, indem er von Radikal-Nudisten, Wanderpredigern, depressiven Kampfhundebesitzern und Straßenbahnfahrern erzählt. Als Abgeordneter für „Die Partei“ streitet der Satiriker und Journalist Martin Sonneborn im Europaparlament für „Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiativen“. Die Aufzeichnungen seiner politischen Aktionen werden im Internet mit höchsten Klickraten gefeiert.

Günther H. Oettinger, den schwäbischen EU-Kommissar, hat Sonneborn über das Recht auf Vergessen befragt. Der Kommissar antwortete souverän auf Hochschwäbisch: „Wer in der Politig ischd, muss sich an seinen Erfolgen und Misserfolgen läbenslang messen lassen.“ Entlarvend ist jedoch auch der Besuch des Abgeordneten Sonnenborn bei der Lobby-Veranstaltung einer chinesischen Firma, wo es ihm prompt gelingt, die sehr charmante Public Relations Managerin „Fräulein Tsai“ als Spionin zu enttarnen. Sonnenborn vertieft seitdem seine Zusammenarbeit mit China, wie er freimütig einräumt. Was zeigt, wie leicht man einen Politiker kaufen kann.

Kampnagel, Jarrestraße, 20.00 Uhr, € 18,–/12,–


Lesung mit Finn-Ole Heinrich

»Trecker kommt mit«

Finn-Ole Heinrich, vielfach preisgekrönter Autor, hat nach seinen erfolgreichen Titeln »Frerk, du Zwerg« und der Trilogie »Die erstaunlichen Abenteuer der Maulina Schmitt« zusammen mit Dita Zipfel ein Kinderbuch für die ganz Kleinen geschrieben – wie immer anarchisch, wild, unerschrocken und mutig. Und auch als erwachsener Stadtbewohner fragt man sich, wie man eigentlich bisher ohne Trecker klar gekommen ist. Illustriert wurde das Buch von Halina Kirschner, die mit ihrer Siebdruckoptik und ihren leuchtenden Farben starke Bilder gefunden hat. Finn-Ole Heinrich stellt »Trecker kommt mit« bei Thalia vor.

Thalia Hamburg, Osdorfer Landstr. 131, 15.00 Uhr, Eintritt frei


Lesung

»Von Tod zu Tod«

Poetry Slam von den Studierenden des Departments „Arts & Change“ der MSH Medical School.

»SuedLese« in der KulturWerkstatt Harburg, Kanalplatz 6, 20.00 Uhr, € 5,–


Lesung

»WortLaut!«

Thaer und Thamer Imad lesen aus ihren Erinnerungen.

»SuedLese« im Refugio-Café der Gastfreundschaft, Bremer Str. 9, 20.00 Uhr, Eintritt frei.


Lesung

»8 min Eimsbüttel«

Vertreter der Dichtkunst treten zum Wettstreit an, und wenn sonst beim Poetry-Slam in 5 Minuten alles gesagt sein muss, gibt es bei diesem Slam eine Gnadenfrist von 3 Minuten. Ob „hitzig oder lyrisch, klug oder wüst“, es darf gelesen werden, was gefällt. Moderation: Friederike Moldenhauer.

Auster Bar, Henriettenweg 1, 20.00 Uhr, € 4,– Für Vorlesende ist der Eintritt frei.


Literatur in Hamburg