Freitag, 07.04.2017


Lesung mit Bodo Kirchhoff

Von der Möglichkeit einer Liebe




Bekannt geworden ist der 1952 in Hamburg geborene Schriftsteller Bodo Kirchhoff 1980 mit dem Sammelband „Body Building“. Schon mit diesem Buch hat er ein Thema aufgeworfen, das sich durch all seine Romane und Erzählungen zieht: die Projektionen des (vornehmlich männlichen) Selbst. Während die literarischen Moden der 70er und beginnenden 80er Jahre von Versuchen geprägt waren, Empfindungen Ausdruck zu geben, hat Kirchhoff einen kalten Blick auf Körperbilder und ihre daraus resultierenden Identitäten geworfen. Die Illusionen der Liebe, der gelingenden Kommunikation und Gemeinschaft in einer hedonistischen Welt sind sein Thema, auch in seinem neuen Roman „Widerfahrnis“, für den Bodo Kirchhoff 2016 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde.

Reither, bis vor kurzem Verleger in einer Großstadt, nun in einem idyllischen Tal am Alpenrand, hat in der dortigen Bibliothek ein Buch ohne Titel entdeckt, auf dem Umschlag nur der Name der Autorin, und als ihn das noch beschäftigt, klingelt es abends bei ihm. Und bereits in derselben Nacht beginnt sein „Widerfahrnis“, es führt ihn in drei Tagen bis nach Sizilien. Die, die ihn an die Hand nimmt, ist Leonie Palm, zuletzt Besitzerin eines Hutgeschäfts; sie hat ihren Laden geschlossen, weil es der Zeit an Hutgesichtern fehlt, und er seinen Verlag dichtgemacht, weil es zunehmend mehr Schreibende als Lesende gibt. Aber noch stärker verbindet die beiden, dass sie nicht mehr auf die große Liebe vorbereitet zu sein scheinen. Als dann nach drei Tagen im Auto am Mittelmeer das Glück über sie hereinbricht, schließt sich ihnen ein Mädchen an, das kein Wort redet, nur da ist ...

Kirchhoff erzählt in „Widerfahrnis“ von der Möglichkeit einer Liebe sowie die Parabel von einem doppelten Sturz: in die Liebe, ohne ausreichend lieben zu können, und in das Mitmenschliche, ohne ausreichend gut zu sein. „Aber wo wären wir ohne etwas Selbstüberschätzung“, sagt Reither, um sich Mut zu machen für den ersten Kuss mit Leonie Palm, „jeder wäre nur in seinem Gehäuse, ein Flüchtling vor dem Leben.“

Bodo Kirchhoff liest im Gymnasium Ohmoor aus „Widerfahrniss“.

Büchereck Niendorf Nord im Gymnasium Ohmoor (Aula), Sachsenweg 74-76, 19.30 Uhr, 13.- Euro.


Lesung

Pia Korittki und Lisa Sanders ermitteln

Eva Almstädt liest aus ihrem Krimi „Ostseejagd“, Angelika Svensson aus ihrem Krimi „Wassersarg“.

Speicherstadtmuseum, Am Sandtorkai 36, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.50 Euro. Reservierung unter Tel.: 040-32 11 91 oder info@speicherstadtmuseum.de empfohlen.


Lesung und Gespräch

„Werftarbeiter, Syrier Phoenix…“

Eugen Schanz, Angela Jansen und Christian Gotthardt stellen das Informationsportal www.harbuch.de vor und lesen einige der neuesten Beiträge der Website über „Harburg und seine Geschichten“.

„Südlese“ in der KulturWerkstatt Harburg, Kanalplatz 6, 20.00 Uhr, 5.- Euro.


Leseshow

„Freude ist ein Mangel an Informationen 2.5“

Nico Semsrott, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Poetry-Slamer, präsentiert sein Soloprogramm, in dem er versucht, die wichtigsten Fragen des Lebens zu beantworten: Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Und kann ich das Kaninchen nochmal sehen? Nicht immer machen die Antworten glücklich.

Polittbüro. Steindamm 45, 20.00 Uhr, 15.-/10.- Euro.


Lesung

„Jetzt wird´s langsam lustig“

Poetry & Comedy mit Armin Sengbusch.
Jussi - Mein skandinavisches Krimi-Buch-Café, Lehmweg 35, 19.30 Uhr.


Literatur in Hamburg