Montag, 15.11.2010
![Zeitenzeugnis](../Bilder/Veranstaltungen/10_November/Zeitzeugen_cover.jpg)
Peter Jensen, Zeiten-Zeugnis, Konkret Literaturverlag
Lesung
Zeitgeschichte und Zeitgeistbeschreibung
Schon Cicero hat uns einst darüber belehrt, dass Geschichte die Lehrmeisterin des Lebens ist, doch spätestens das skeptische 20. Jahrhundert hat dann auch die Antithese dazu formuliert: Für Churchill war das einzige, was man aus Geschichte lernen könne, dass man nichts aus ihr lerne. Ähnlich widersprüchlich halten wir es mit der Erinnerung: Einerseits wissen wir, dass, wer sein Gedächtnis verloren hat, identitätslos ist, andererseits hat uns Friedrich Nietzsche ins Hausbuch geschrieben, dass „gesund ist, wer vergisst“. Dieses Duett aus These und Antithese greift auch bei der kollektiven Erinnerung. Während wir uns einerseits mit Thomas Jeffersen, der schon im 18. Jahrhundert befand, dass die Toten kein Recht gegen die Lebenden hätten, über die zuweilen sehr raumgreifende Erinnerungskultur hierzulande ärgern, ist uns andererseits die Erkenntnis der Psychologie, dass krank wird, wer verdrängt, selbstverständlich. Das ist die Ausgangssituation eines Gesprächs über Zeitgeschichte und das Erinnern im Literaturhaus mit Alexander Häusser, Peter Jensen und Rüdiger Stüwe. Peter Jensen wird sein Buch „Zeiten-Zeugnis“ vorstellen und damit „ein Stück Zeitgeschichte und Zeitgeistbeschreibung aus der Sicht eines engagierten Demokraten des Jahrgangs 1924“, und Rüdiger Stüwe präsentiert sein Buch „Von Gummibriketts und Heidjern“, in dem er persönliche Erinnerungen an die Nachkriegszeit in der Lüneburger Heide mit der regionalen Zeitgeschichte verwoben hat. Alexander Häusser, der in mehreren Romanen und Drehbüchern Zeitgeschichte verarbeitet hat, führt das Gespräch mit den beiden Autoren.Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38. 20.00 Uhr. Eintritt: 7.-/4.- Euro.
![Franziska zu Reventlow, Geldkomplex](../Bilder/Veranstaltungen/10_November/Geldkomplex.jpg)
Franziska zu Reventlow, „Der Geldkomplex“