Mittwoch, 09.08.2023
Hotlist 2023 – Die besten Bücher aus unabhängigen Verlagen
Jetzt am Publikumsvoting teilnehmen!
10 herausragende Bücher aus unabhängigen Verlagen erscheinen in diesem Herbst wieder auf der »Hotlist« der unabhängigen Verlage. Für zwei Verlage von Hotlistbüchern werden Preise vergeben: Der Preis der Hotlist, dotiert mit 5000 Euro, und / oder der »Dörlemann ZuSatz«, dotiert mit einem Gutschein über Satzarbeiten bis 1.500 Euro bei Dörlemann Satz. Beworben haben sich in diesem Jahr 196 unabhängige Verlage aus dem deutschsprachigen Raum mit einem Buch. Ein Kuratorium hat die Titel geprüft und dreißig Hotlist-Kandidaten ermittelt, unter denen eine Fach-Jury nun sieben Titel auswählt.Über drei der zehn Titel auf der Hotlist 2023 entscheidet das Publikums-Voting. Bis zum 27. August können Interessierte ihre Stimme auf der Website www.hotlist-online.com der Hotlist abgeben.
Die weiteren Termine:
Montag, 11. September – Bekanntgabe der HOTLIST 2023 – 10 herausragende Bücher des Jahres aus unabhängigen Verlagen.
Freitag, 20. Oktober – Die Bekanntgaben des Hauptpreisträgers und des Zusatzpreisträgers unter den Verlagen und die Preisverleihung finden während der Frankfurter Buchmesse 2023 statt: bei der Hotlistgala im Literaturhaus Frankfurt, Beginn 21 Uhr (Moderation: Anna Engel, hr2-kultur). Anschließend wird dort auf der beliebten Buchmessenparty von Independentverlagen gefeiert.
09.–27.08.2023
Internationales Sommerfestival 2023
Raja Feather Kelly in dem Tanzstück »Heart of Brick«, Weltpremiere am 10.08., Foto: Justin French
»Heart of Brick«
Die Story eines Nachtclubs – und einer intensiven Liebe: erzählt von drei genreprägenden Künstler*innen als großes Tanzstück mit Live-Musik, das ist »Heart of Brick«: Der Musiker Josiah Wise hat unter seinem Alias serpentwithfeet zusammen mit Wu Tsang, Bildende Künstlerin und Hausregisseurin am Schauspielhaus Zürich, seine erste Bühnearbeit entwickelt. Mit dabei sind Raja Feather Kelly, der durch Pulitzer-Preis gekrönte Broadway Arbeiten und mit seinen eigenen experimentellen Tanz-Arbeiten zu den spannendsten New Yorker Choreograf*innen zählt, sowie der Bob Wilson- und Solange-Designer Carlos Soto, Star Stylistin Kyle Luu und Poet*in Donte Collins. Gemeinsam mit sieben Tänzern erzählt das Team die Geschichte eines Schwarzen schwulen Nachtclubs.
»Talking back«
Lesungen, Panel-Talks und Konzerte mit poetischen und analytischen Perspektiven auf krisenhafte Zustände gibt es beim Sommerfestival in der Veranstaltungsreihe »Talking back«. Die eingeladenen Gäste decken auf und reißen nieder, entwerfen, träumen, plädieren für Transformation und schaffen Raum für Gemeinschaft, Widerstand und Heilung. Die Veranstaltungen finden jeweils mittwochs bis samstags kostenlos auf der Waldbühne im Avant-Garten, dem Herzstück des Festivalgeländes auf Kampnagel statt. Mit dabei sind u.a. Nava Ebrahimi, Tugba Tekkal, Hengameh Yaghoobifarah, Shon Faye, Tilly Lawless, Sam Zamrik, Josephin Apraku und Priya Guns.
Hier das Programm von »Talking back«: https://kampnagel.de/kuenstler-innen/talking-back
Musikprogramm mit 37 Konzerten
Zum herausragenden musikalischen Angebot während des Sommerfestivals zählen drei spirituelle Konzerte in der St. Getrud Kirche u.a. mit LA-Queen Jimetta Rose und ihrem Gospel Chor The Voices Of Creation, sowie drei Konzerte im Großen Saal der Elbphilharmonie mit Ethio-Jazz-Godfather Mulatu Astatke, Detroit Techno-Urheber Jeff Mills und dem Vokalensemble Graindelavoix, das am 27. August das Festival beschließt. Auf den Bühnen Kampnagels wiederum werden u.a. Bossa-Nova-King Marcos Valle und das Sun Ra Arkestra zu erleben sein. Das Musikprogramm mit insgesamt 37 Konzerten ist vielfach mit dem restlichen Programm verbunden, etwa durch Konzerte von Caterina Barbieri, die auch Musik zu Gisèle Viennes neuem Stück komponiert, oder Lyra Pramuk, die aktuell auch mit » (La)Horde« an einer Hermès-Kampagne arbeitet.
Performance und Kunst: »The Hamburg Chapter«
In den Deichtorhallen und auf Kampnagel zeigt der momentan vielleicht wichtigste Digitalkünstler Jacolby Satterwhite drei Arbeiten, die afrofuturistische Utopien entwerfen und sich mit Gemeinschaft, Spiritualität, Glauben, Liebe, Heilung und Popkultur beschäftigen.
In der Hamburger Kunsthalle entwirft der libanesisch-amerikanische Künstler Walid Raad mit »Cotton under my feet«: »The Hamburg Chapter« eine Performance-Tour und Ausstellung durch die Sammlung des Museums – und in die Abgründe der Kunst- und Finanzwelt, inklusive Engeln und Untoten. Und im Kunstverein zeigt Trevor Mathison, Gründungsmitglied des ikonischen Black-Audio-Film-Collective, an zwei Abenden eine Sound-Performance.
»Extra Life«
Mit Kinderseelen und deren Verletzungen setzt sich die Intensivtheater-Künstlerin Gisèle Vienne in »Extra Live« auseinander, die zu den häufigsten Gästen des Sommerfestivals gehört und auch die französische Star-Schauspielerin Adèle Haenel ist erneut im Team, sie gehört zu den wirkungsmächtigsten Stimmen der französischen #MeToo-Bewegung. Wie aktuell das Thema sexueller Übergriffe nach wie vor ist, zeigt die Arbeit »The bride and the goodnight Cinderella« der Performance-Künstlerin Carolina Bianchi, die u.a. von der Einnahme von K.O.-Tropfen handelt und kurz nach der Premiere beim Festival d’Avignon in Hamburg zu sehen sein wird, aber auch die Arbeit »Good Sex« der irischen Gruppe Dead Centre, über Intimität im Schauspiel mit herausragenden, jeden Abend wechselnden Schauspieler*innen, die sonst im Kino, in der Berliner Schaubühne oder dem Burgtheater zu sehen sind.
»Die Namenlosen – Verfolgt in Hamburg«
Die Kakaospeicher-Halle in der Hafencity wird das gesamte Festival über von der 25-köpfigen, immersiv arbeitenden Wiener Theatergruppe Nesterval bespielt. »Die Namenlosen – Verfolgt in Hamburg« feiert am 10. August Deutschlandpremiere. In dem ungewöhnlichen Setting, auf 2000m² im ehemaligen Speicherschuppen auf dem Baakenhöft, wird das Publikum unmittelbar Teil der Theaterperformance, die sich auf Grundlage realer Biografien mit der systematischen Verfolgung und Ermordung homosexueller und trans* Menschen durch die Nationalsozialisten widmet – in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Deportationsstelle Hannoverscher Bahnhof im heutigen Lohsepark.
Auf Kampnagel selbst gibt es an allen Festivaltagen in Hamburgs schönstem Kunst-Freizeitpark, dem Festival-Avant-Garten, kostenlose Performances, Ausstellungen und »Peacetanbul«-Gastronomie für unvergessliche Sommernächte am Osterbek-Kanal.
Das vollständige Programm des Sommerfestivals finden Sie hier: https://kampnagel.de/reihen/internationales-sommerfestival-2023
London literarisch
»Jeder ein stolzer Reiter«
Mit ihrer Romantrilogie um den Richter Old Filth, die wochenlang auf der Spiegelbestsellerliste stand, hat die britische Schriftstellerin Jane Gardam ihr deutsches Publikum im Sturm erobert. Die Romane wurden von Ulrich Noethen, Eva Matthes und Felix von Manteuffel als Hörbücher aufgenommen. Felix von Manteuffel gastiert nun für einen musikalisch-literarischen Abend mit London-Schwerpunkt beim Schleswig-Holstein Musik Festival, er liest Erzählungen von Jane Gardam. Die Pianistin Ulrike Payer spielt Werke von César Franck und William Alwyn.Jane Gardam portraitiert in der Erzählung »Jeder ein stolzer Reiter« anhand eines Ehepaares, das im fortgeschrittenen Alter noch mit Elternfreuden beschert wird, die obere Mittelschicht des Londoner Vororts Wimbledon. Wie in ihren Romanen zeigt sich Gardam auch in dieser Erzählung als Meisterin von stilistischer Raffinesse, psychologischem Feingefühl und leiser Ironie. Die brillante Gesellschaftsstudie wird musikalisch begleitet von den »Fantasy-Waltzes« des Komponisten William Alwyn, deren distinguierte Doppelbödigkeit bestens mit Gardams sprachlicher Charakterisierungskunst harmoniert.
Bucerius Kunst Forum und Schleswig-Hostein Musik Festival im Bucerius Kunst Forum, Alter Wall 12, 19.30 Uhr, € 42,–
Lesung
Stellwerk Slam
Poetry Slam im legendären Jazzclub Stellwerk im Bahnhof Harburg.Stellwerk, Bahnhof Harburg, Hannoversche St. 85, 19.30 Uhr, € 6,–
Aktuelle Buchempfehlungen
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Die 18. Ausgabe des Hamburger Literaturjahrbuchs ZIEGEL
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So leuchtend hat sich das Hamburger Literaturjahrbuch ZIEGEL bisher noch nie gezeigt. Die 18. Ausgabe der beliebten Anthologie ist jedoch nicht nur ein Hingucker in Pink, sondern präsentiert auch ein vielschichtiges Best-of mit Erzählungen, Gedichten, Auszügen aus Romanen, Theaterstücken und Comics aus der Hamburger Literatur der letzten zwei Jahre. »Es ist zwar ein schweres Buch«, schwärmte das NDR Hamburg Journal, »aber es liest sich federleicht«.
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