Home
News
Seminare
Weblesungen
Preise
Links
Kontakt
Impressum / Datenschutz
»Frau im Mond«
Pierre Jarawan liest aus seinem neuen Roman
»
Literatur und Performance
»Performative Buchmesse« auf Kampnagel
»
»Russland und das Tabu des Krieges«
Lesung und Gespräch mit Sergej Lebedew, Nikolai Kononow u. Egana Dzhabbarova
»
»Das Lachen der Ungetäuschten«
Philosophisches Café mit Robert Pfaller
»
»Thomas Mann macht Ferien«
Lesung mit Kerstin Holzer
»
«
Mai 2023
»
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
» Die digitale Printausgabe
Mai 2025 »
Archiv »
Jetzt reinhören!
866 Weblesungen von 313 Autor*innen
Archiv der Weblesungen »
Newsletter bestellen
Dienstag 24.01.2023
Lesung mit Oliver Polak
»Und täglich grüßt die Liebesgier«
Oliver Polak , Foto: Gerald von Foris
Der Comedian und Schriftsteller Oliver Polak, der in Papenburg »irgendwo zwischen Thora und Viva« in der einzigen jüdischen Familie der Stadt aufgewachsen ist, gilt als einer der vielseitigsten Entertainer des Landes. Für seine Shows wurde er mit dem Grimme-Preis und dem deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet, er überrascht aber auch immer wieder ungewöhnlichen Büchern. In »L‘Amour numérique. Und täglich grüßt die Liebesgier« (Suhrkamp) erzählt er in vier Episoden von so erhebenden wie ernüchternden Herausforderungen der Liebe.
Um es vorwegzunehmen: Meistererzählungen sind es nicht, die sich in diesem Buch über Stationen wie Paris, Berlin, New York, aber auch Brasilien und das Emsland bis zur finalen »Zugabe« mit Erdnussflips auf einem Balkon in Berlin zu einem Liebesroman fügen. Und doch ist es ziemlich klasse, wie sich der Icherzähler in »L‘Amour numérique« auf eine sehr moderne Odyssee begibt. Flankiert wird sie von einem »iPhone«, dem »Komplizen« des Helden bei der »Enteignung von Liebe«, denn er stellt sich in Dating-Apps aus und verabredet sich über sein Smartphone mit Frauen. Immer mit dabei ist sein Hund Toto und eine große Portion Sehnsucht nach nicht weniger als der ganz, ganz großen Liebe. Search, Swipe and Date – das ist der Modus, die den arrangierten Begegnungen vorangeht, die leider mal im Fauxpax enden, dann wieder entwaffnend menschlich und sehr folgenlos sind. Der Held ist schließlich vor allem sich selbst und seinem Liebesverlangen begegnet. Am Ende bleibt ihm die simple Erkenntnis, dass Liebe »kein Grundrecht« ist – und natürlich auch sein Hund Toto, der sehr gut weiß, dass sein Herrchen nicht nur ein durstiges, sondern auch ein großes Herz hat.
Nachtasyl, Thalia Theater, Alstertor 1, 20.00 Uhr, € 26,–