
Peter Rühmkorf, Foto: Das blaue Sofa / Club Bertelsmann
Der Hamburger Dichter und Germanist Peter Rühmkorf (1929-2008), den Joachim Kersten und Stephan Opitz in der Reihe »Dichter in Hamburg« vorstellen, verbindet in seiner Poesie den hohen Ton meisterhaft mit dem alltäglichen Sprechen und das Politische mit dem (Sprach-)Spielerischen. Das Artistische und kunstvoll Verspielte galt ihm als weltverändernde Schule des Denkens, die er mit hohem Unterhaltungswert in Büchern wie »Kunststücke. Fünfzig Gedichte nebst einer Anleitung zum Widerspruch« oder »agar agar – zaurzaurim. Zur Naturgeschichte des Reims und der menschlichen Anklangsnerven« auch praktisch umsetzte. Erfolgreich war Rühmkorf zudem als Poeta Doctus, dessen Bezugsgrößen bis zu Walther von der Vogelweide und Klopstock zurückreichten. In seinen umfangreichen Tagebüchern, zunächst als »Journal intime« gedacht, findet all dies schließlich zu einem Gesamtkunstwerk zusammen.