Sonntag, 28.01.2024
Lesung
»Literatur-Quickies«
Ein kurzweiliger Sonntagnachmittag, gute Literatur, gute Laune und natürlich auch Kaffee und Kuchen stehen auf dem Programm der »Literatur-Quickies«. Es lesen: Lutz Flörke, Gudrun Hammer, Tanja Schwarz, Rainer Moritz und Nora Luttmer. Moderation: Lou A. Probsthayn.Tafelspitz, Himmelstr. 5, 16.00 Uhr, € 9,–
Lesung mit Seraina Kobler
»Nachtschein«
Seraina Kobler, Foto: Franco P. Tettamanti, Diogenes Verlag
Moderation: Vera Kaiser.
Literaturhaus im Hotel Wedina, Gurlittstr. 23, 17.00 Uhr, € 8,–/6,–
Literaturbrunch der BücherFrauen
Aufbrüche. Von Prinzessinnen und starken Frauen
Carolina Schutti, Foto: Nicola Montfort, Wikipedia
Sabine Gruber, Jahrgang 1963, stammt aus Südtirol und lebt heute in Wien. Für ihr Werk - Erzählungen, Hörspiele, Theaterstücke und Romane - erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. In ihrem Roman »Die Dauer der Liebe« (2023, C.H.Beck) muss die Übersetzerin Renata schmerzhaft erfahren, wie durch den plötzlichen Tod ihres Lebensgefährten Konrad alle Gewissheiten in Frage gestellt werden. Seine Mutter und die Geschwister leisten sich Ungeheuerliches und noch dazu scheint Konrad Geheimnisse vor Renata gehabt zu haben. Sabine Gruber gelingt es, das Weiterleben ihrer Protagonistin in all ihrer Trauer so literarisch wie ermutigend zu schildern.
Verena Keßler, geboren 1988 in Hamburg, lebt in Leipzig, wo sie am Deutschen Literaturinstitut studierte. Ihr zweiter Roman »Eva« (2023, Hanser Berlin) kreist ums Muttersein. Die titelgebende Klimaaktivistin Eva fordert ganz generell den Verzicht auf eigene Kinder. Sina hingegen hadert damit, dass sie nicht schwanger wird, ihre Schwester Mona droht sich als dreifache Mutter zu verlieren; Monas Nachbarin trauert um ihren Sohn. Kessler skizziert mit präzisen Worten und in wenigen Strichen die Lebenssituation dieser vier Frauen, deren Perspektiven einander ergänzen und relativieren.
Carolina Schutti wurde 1976 in Innsbruck geboren, wo sie heute auch lebt. Sie hat über Elias Canetti promoviert, eine Gesangsausbildung absolviert, Hörspiele, Novellen und Theaterstücke veröffentlicht. Ihre Werke wurden vielfach ausgezeichnet und in 17 Sprachen übersetzt. Ihr vierter Roman »Meeresbrise« (2023, Droschl) handelt von einer alleinerziehenden Mutter mit zwei Töchtern. »Alle machen um uns einen Bogen, als seien wir giftig.« Im Elend aber wächst die Hoffnung der Mädchen. Eine Seife im Badezimmer scheint ein Versprechen: Sie heißt »Meeresbrise«. Die Kinder wollen duften, nicht stinken.
LiteraturBrunch der Hamburger BücherFrauen im Alsterdorfer Kesselhaus, Alsterdorfer Markt 14, ab 10.00 Uhr, € 28,– /18,–, Anmeldung unter: literaturbrunch@buecherfrauen.de
Lesung mit Max Czollek
»Versöhnungstheater«
Max Czollek, Foto: Paula Winkler
Die Ausgangsthese von Max Czolleks »Versöhnungstheater« geht auf einen Wendepunkt der deutschen Geschichte zurück, an dem er auch die Erinnerung an die Verbrechen im nationalsozialistischen Deutschland in eine neue Phase eintreten sieht. Mit der Wiedervereinigung 1990 habe sich die Erzählung der »Wiedergutwerdung Deutschlands« verdichtet, in deren Zentrum die »beispielhafte Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen« steht. Seitdem, so Max Czollek, sei die deutsche Erinnerungskultur vor allem die Aufführung eines »Versöhnungstheaters«, während gleichzeitig an unheilvolle deutsche Traditionen angeknüpft würde. Die sieht Czollek in der Forderung nach einer Normalisierung des deutschen Verhältnisses zur Nation, aber auch im Berliner Stadtschloss, das Preußens Könige feiert, oder in der Erklärung von SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil, es sei für Deutschland »nach knapp achtzig Jahren der Zurückhaltung« an der Zeit, »eine neue Rolle im internationalen Koordinatensystem« einzunehmen. Eine Empfehlung gibt Max Czollek unter dem Titel »Begrenzte Wahrnehmung« mit auf den Weg, sie zeigt »Was man vergessen muss, um weiterzumachen« und ist eine Aufforderung, sich zu erinnern. Dafür ist dieses Buch, bei allem, worüber man sich sonst auch streiten kann, ein sehr guter Ausgangspunkt.
Max Czollek stellt sein Buch im Ballsaal des Uebel und Gefährlich vor. Special Guest: Daniel Kahn.
Uebel & Gefährlich, Feldstr. 66, 20, 20.00 Uhr, € 17,96,–
Lesung und Weinprobe
»Mord an Bord«
Der Autor und Winzer Andreas Wagner liest aus seinem Krimi »Der Rhein trägt Trauer« und präsentiert eine Auswahl »guter Tropfen« von seinem rheinhessischen Weingut.Das Schiff, Holzbrücke 2, 18.00 Uhr, € 32,– (Weitere Lesung und Weinprobe: 21.1., 18.00 Uhr.)
Aktuelle Buchempfehlungen
Martin Doerrys deutsch-jüdische Familiengeschichte
»Lillis Tochter«
Martin Doerry, Foto: privat
Alice Hasters neues Buch »Identitätskrise«
Plädoyer für eine neues Wir
Alice Hasters, Foto: Paula Winkler
Erika Freeman und Dirk Stermann
»Zweifeln immer, verzweifeln nimmer«
Dirk Stermann und Erika Freeman, Foto: Ingo Pertramer
Florian Illies Buch über Caspar David Friedrich
Sehnuschtsmond im Nebelland
Caspar David Friedrich: Winterlandschaft, 1811, Foto: Staatliches Museum Schwerin
Jasmin Schreibers Roman »Endling«
Die letzte ihrer Art
Jasmin Schreiber, Foto: privat
Jarka Kubsovas Roman »Marschlande«
Eine Alte Geschichte in neuem Licht
Jarka Kubsova, Foto: Christoph Niemann
Mirko Bonnés neuer Roman
Wenn die Tage plötzlich wieder zählen
Mirko Bonné, Foto: Beowulf Sheehan
Jeannette Walls Roman »Vom Himmel die Sterne«
Die Rum-running Queen von Claiborne County
Jeannette Walls, Foto: John Taylor
Louise Kennedys Roman »Übertretung«
Gegen jede Vernunft
Louise Kennedy, Foto: privat
Helge Timmerbergs »Joint Adventure«
Auf Drogentrip mit Helge
Helge Timmerberg, Foto: Frank Taurit
Rachel Yoders Roman »Nightbitch«
Ein ganz anderer Mensch
Rachel Yoder, Foto: Nathan Biehl
Terézia Moras neuer Roman
»Muna oder Die Hälfte des Lebens«
Terézia Mora , Foto: Antje Berghäuser
Tanja Schwarz´ neuer Roman »Vaters Stimme«
Ein Basso continuo für das schwankende Selbst
Tanja Schwarz, Foto: Rebecca Hoppé
Johanna Sebauers Romandebüt »Nincshof«
Der Königsweg in die Freiheit
Johanna Sebauer, Foto: Birte Filmer
Robert Seethalers Roman »Das Café ohne Namen«
Ein Platzerl im Leben
Robert Seethaler, Foto: Urban Zintelr
Marica Bodrožics »Die Arbeit der Vögel«
Das größere Gedächtnis
Marica Bodrožic, Foto: Peter von Felbert
Ella Carina Werners Erzählband »Man kann auch ohne Kinder keine Karriere machen«
So super, diese Frau Werner
Ella Carina Werner, Foto: Julia Schwendner
T.C. Boyles »Blue Skies«
Der Countdown läuft
T.C. Boyle, Foto: Jamieson Fry
Helga Schuberts »Der heutige Tag«
Die weiten blauen Fernen
Helga Schubert, Foto: Renate von Mangold
Clemens Setz neuer Roman »Monde vor der Landung«
Den »Windmühlen-Vorteil« nutzen
Clemens Setz, Foto: Max Zerrahn
Der neue Roman von A.L. Kennedy
»Als lebten wir in einem barmherzigen Land«
A.L. Kennedy, Foto: Robin Niedojadlo
Kim de l’Horizons »Blutbuch«
Ein Zuhause in der Sprache finden
Kim de l´Horizon, Foto: Anne Morgenstern
Die 18. Ausgabe des Hamburger Literaturjahrbuchs ZIEGEL
Ein Hingucker in Pink
So leuchtend hat sich das Hamburger Literaturjahrbuch ZIEGEL bisher noch nie gezeigt. Die 18. Ausgabe der beliebten Anthologie ist jedoch nicht nur ein Hingucker in Pink, sondern präsentiert auch ein vielschichtiges Best-of mit Erzählungen, Gedichten, Auszügen aus Romanen, Theaterstücken und Comics aus der Hamburger Literatur der letzten zwei Jahre. »Es ist zwar ein schweres Buch«, schwärmte das NDR Hamburg Journal, »aber es liest sich federleicht«.
Matthias Polityckis neuer Roman »Alles wird gut«
Eine Liebe in Afrika
Matthias Politycki, Foto: Heribert Corn
Katrin Seddigs neuer Roman »Nadine«
Den Ausweg finden
Katrin Seddig, Foto: Bruno Seddig
Michael Köhlmeiers neuer Roman »Frankie«
So ein ganz schlauer
Michael Köhlmeier, Foto: Peter-Andreas Hassiepen
Virginie Despentes Roman »Liebes Arschloch«
»Du bist wie eine Taube«
Virginie Despentes, Foto: JF PAGAn
Magdalena Saigers Debüt »Was ihr nicht seht«
Und dann steht da ein Hirsch
Magdalena Saiger, Foto: Andreas Hornoff
Raphaela Edelbauers neuer Roman
»Man nennt sie: Inkommensurable«
Raphaela Edelbauer, Foto: Apollonia Bitzan
Peter Stamms neuer Roman »In einer dunkelblauen Stunde«
Eine vertrackte Geschichte
Peter Stamm, Foto: Salon du livre, Genève, 2012, Ludovic Péron
Behzad Karim Kani, Martin Kordic und Musa Okwonga
Ein Kraftzentrum der Gegenwartsliteratur
Behzad Karim Khani, Foto: Valerie Benner
Lesung mit Max Czollek
»Versöhnungstheater«
Max Czollek, Foto: Paula Winkler
Leona Stahlmanns Roman »Diese ganzen belanglosen Wunder«
In einer nicht so fernen Zeit
Leona Stahlmann, Foto: Amrei Marie
Katja Petrowskajas Buch »Das Foto schaute mich an«
Ist Schönheit etwas, das wir sehen können?
Katja Petrowskaja, Foto: Gunter Glücklich