6 02.09.2023


Literarischer Saisonsauftakt

Lange Nacht der Literatur

Lange Nacht der Literatur 2023
An keinem anderen Tag des Jahres finden in Hamburg so viele Veranstaltungen statt wie bei dem Lesefestival, mit dem schon traditionell die herbstliche Literatursaison eröffnet wird: Fast 50 Veranstaltungen in Buchhandlungen, den Bücherhallen und anderen Literaturorten, das sind die Eckdaten der Langen Nacht der Literatur. Die Lesungen beginnen bereits mittags, und wer sich ranhält, erlebt bis zum gemeinsamen Ausklang im Literaturhaus ab 22.00 Uhr eine Grand Tour an einige der schönsten Spielorte des Literaturjahres.


12.00 bis 16.00 Uhr

Witz, Situationskomik und ganz besonders bezaubernde Charaktere

Zum Auftakt geht es mitten in den Wald hinein und von dort auf einen höchst lesenswerten »Trip mit Tropf« (Buchhandlung Lüdemann, 16.00 Uhr») der Comiczeichnerin Josephine Mark. Da bilden ein krebskrankes Kaninchen und ein abgebrühter Wolf für fünf Monate eine ungewöhnliche Schicksalsgemeinschaft, die von einem schießwütigen Jäger und dessen Hund Horst verfolgt wird, in billigen Motels absteigt, an Bären gerät oder Probleme mit gefrierenden Infusionsbeuteln hat. Der mehrfach ausgezeichnete »Funny Comic« für Kinder ab 12 Jahren und natürlich auch für Erwachsene (!) hat alles, was es für einen gelungenen Nachmittagsausflug in die Welt der gezeichneten Literatur braucht: Humor und Selbstironie, Witz, Situationskomik und ganz besonders bezaubernde Charaktere. Alternative Anreiserouten zur Langen Nacht gibt es natürlich auch, sie führen in ein glückliches Land, von dem Kirsten Boie in »Der Hoffnungsvogel« (Schulungszentrum Hamburg Wasser, 16.00 Uhr ») erzählt, und wer härteren Stoff sucht, findet ihn in der »Akte Nordsee« (Bücherhalle Niendorf, 16.00 Uhr »), die Eva Almstädt in ihrem Krimi für einen »Teufelshof« an der Nordseeküste aufschlägt, auf dem sich Schlimmes zugetragen hat.

Weitere Lesungen bis 16.00 Uhr

»Noch zwanzig Sommer«
Manfred Kohrs liest aus seinem Roman.
Bücherhalle Volksdorf, Eulenkrugstraße 55, Volksdorf, 12:00 Uhr, Eintritt frei, um Anmeldung in der Bücherhalle wird gebeten


Ihr lest vor – Nao hört zu
Der humanoide Roboter Nao hört Kindern beim Vorlesen zu. Der Roboter stellt im Anschluss Fragen zum vorgelesenen Text, die gemeinsam mit anderen Kindern beantwortet werden können. Kinder, die noch nicht lesen können, sind ebenfalls herzlich eingeladen – Nao hört auch gerne Eltern beim Vorlesen zu.
Zentralbibliothek der Bücherhallen Hamburg, Hühnerposten 1, 12:00 Uhr, Eintritt frei


»Ich berühr den Himmel – Mit dem Rollstuhl durch Deutschland«
Sabine Muhl liest aus dem Reisebericht von Arnold Schnittgers.
Barrierefreies Hausboot »Huckleberry Finn«, Billwarder Deich 262, 12:15 Uhr


»Auf der Suche nach Andys Zuhause«
Die Autorin, Illustratorin und ehemalige UN-Mitarbeiterin Gloria D. Gonsalves liest aus ihrem Kinderbuch »Finding Andy’s Home«, die Pädagogin, ASD-Spezialistin und Panafrikanistin Maria Biswalo liest aus »Kanga ya Mama – Mama’s Magical Kanga« und erzählt von der Vielseitigkeit des Kanga, eines traditionellen Stoffes, der von ostafrikanischen Frauen getragen wird.
Fasiathek c/o Fux eG, Bodenstedtstraße 16, 3. Stock, Hofeingang, Treppenhaus b, Altona, 14:00 Uhr, gegen Spende


»Die Muskeltiere« und »Ewig Fünfter«
Ute Krause liest aus dem Band 6 ihrer Muskeltier-Reihe. Für Kinder ab 5 Jahren.
Bücherhalle Elbvororte, Sülldorfer Kirchenweg 1 b, 15:00 Uhr, € 4,–


»Sag mir nicht, wer ich bin«
Julia Wadhawan liest aus »Über die Sehnsucht nach Identität und die Freiheit, nirgends hineinzupassen«
Frauen*bildungszentrum DENKtRÄUME, Grindelallee 43 (Sauerberghof), 16:00 Uhr, € 7,–/5,–



17.00 bis 19.00 Uhr

Ein Basso continuo für das schwankende Selbst

Man kann diesen Roman als Plädoyer gegen patriarchale Gewalt lesen, vor allem aber zeichnet »Vaters Stimme« (Hamburger Kammerspiele, Logensaal, 17.00 Uhr) von Tanja Schwarz das präzise und in einer oft hochpoetischen Sprache ausgestaltete Sittenbild einer westdeutschen Mittelstandsfamilie von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart. Die Brüche und Verwerfungen, die ihm eingeschrieben sind, finden sich, mal mehr und mal weniger dramatisch, in vielen Familien und mit ihnen stellt sich immer auch die universelle Frage danach, wie wir zusammenleben wollen, selbstbestimmt und emanzipiert oder überformt von autoritären Strukturen.
Eine der alternativen Routen für diesen Literaturnachmittag führt in ein Haus auf dem Land und einen hübschen Garten, wo Jule ihr Lebensglück neu definieren muss. Eva Lohmann erzählt in ihrem neuen Roman »Das leise Platzen unserer Träume« (Buchhandlung am Sand, 17.00 Uhr) von einer Protagonistin an einem Wendepunkt des Lebens.
Kaum ein Buch der Literaturgeschichte wurde mehr zur Inspirationsquelle für Schriftsteller und Künstler als die Bibel. Berühmt und bekannt ist die überlieferte Antwort Bertolt Brechts auf die Frage nach seinem Lieblingsbuch: »Sie werden lachen – die Bibel.« Die Bibel ist poetisch und brutal, wortgewaltig und bildreich. Nirgendwo sonst als in der Bibel schaut man so tief in die Abgründe der menschlichen Seele. Nirgendwo sonst werden die wesentlichen Fragen des Lebens und des Zusammenlebens so schonungslos gestellt. Nirgendwo sonst – außer in der Literatur?
Die Autorin und Filmemacherin Tamar Noort und der Theologe, Journalist und Autor Uwe Birnstein begeben sich auf eine Spurensuche über »Die Bibel als Literatur und Quelle für Literatur« (Hauptkirche St. Petri, 17.00 Uhr)
Einen Ausflug nach Sylt macht Sabine Weiß mit ihrem Krimi »Zornige Flut« (Rindermarkthalle, Parkplatz, 17.00 Uhr), und auf die Walz geht es mit Theresa Amrehm, die als »Königin der Landstraße« (Goldbekhaus, 17.00 Uhr) nach ihrer Ausbildung zur Kirchenmalerin drei Jahre ohne Geld und Handy unterwegs war.
Ein »erzählerischer Paukenschlag« (Karl-Markus Gauß) steht mit Lana Bastaši? schließlich im höchst prominent besetzten Reigen des frühen Abendprogramms der Langen Nacht. Der hochgelobte Erzählband »Mann im Mond« (Buchhandlung & Antiquariat Lüders, 18.00 Uhr) der bosnischen Schriftstellerin erzählt in zwölf Geschichten von Kindern, die in einer düsteren Welt leben, in der die Erwachsenen ihnen keinen Schutzraum mehr bieten und ein Kreislauf aus Gewalt und Verletzungen das Leben bestimmt.
Eine wundervolle Liebesgeschichte erzählt dagegen Julia Schoch in ihrem vielgelobten Frühjahrsbestseller »Das Liebespaar des Jahrhunderts« (Buchhandlung Heymann Eimsbüttel, 18.30 Uhr). Sie beginnt in einer Plattenbausiedlung am Stadtrand und mit einem »Drei-Jahres-Pakt«, der am Ende mehrere Jahrzehnte hält.
Eine ganz und gar ungewöhnliche Aus- und Einsicht in die Welt hat schließlich noch das »ZIEGEL-Quartett« (Aalhaus, 19.00 Uhr) mit Nail Do?an, Julia Herrgesell, Herbert Hindringer und Sara Spilker im Programm. Die junge Dramatikerin Julia Herrgesell eröffnet mit ihrem Theatertext »Füchse« das zentrale Themenkapitel »Woran wir glauben« des im Frühjahr neu erschienenen Hamburger Literaturjahrbuchs »ZIEGEL«. Da sitzt ein Fuchs in einer großen Schneekugel, er hat »klare Sicht« hinaus auf die »Ordnung der Dinge« in der Welt und auf all das, was »nicht immer so sein« wird.

Weitere Lesungen bis 19.00 Uhr

»Heideangst« und »Küstengruft«
Kathrin Hanke und Heike Meckelmann lesen aus Kriminalromanen.
Bücherhalle Harburg, Eddelbüttelstraße 47 a, 17:00 Uhr, € 14,–


»Das Nest ist leer, der Vogel ist geflogen«
Lesung und Werkstattgespräch mit den Schreib-Sisters der Initiative Sisters Network, in der sich afghanische, iranische, irakische, jesidische, kurdische, syrische, palästinensische, marokkanische, mexikanische, brasilianische, kamerunische, italienische und deutsche Autorinnen zusammengeschlossen haben. Begleitet von der Kinder- und Jugendbuchautorin Isabel Abedi treffen sich die jungen Autorinnen seit Beginn der Coronazeit in einer regelmäßigen Schreibwerkstatt.
Sisters Network, Valentinskamp 45 a, 17:30 Uhr, Eintritt: Spende willkommen


»An evening with Sherlock Holmes»
Szenische Lesung in englischer Sprache mit Alex D’Attoma, Tanya Fay Farthing, Robin Quirk and Jason Couch.
stories! Die Buchhandlung, Straßenbahnring 17, 17:30 Uhr, € 15,– (inkl. Wein und Brezel)


»Die Frau, die es nicht mehr gibt«
Maiken Nielsen liest aus ihrem neuen Roman.
Buchhandlung Ulrich Hoffmann, Fuhlsbüttler Straße 106, 18:00 Uhr, € 10,–


»Der Klang der blauen Gitarre«William Boehart liest aus seinem Roman.
Buchkontor Hamburg, Bogenstraße 3, 18:00 Uhr, Eintritt: Freiwillige Spende zugunsten des Kinderhopiz »Sternenbrücke«


»Bei euch ist es immer so unheimlich still«
Alena Schröder liest aus ihrem neuen Roman, der erzählt was in ihrem gefeierten Debütroman und Bestseller »Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid« im Dunklen blieb. Moderation: Till Raether.
Büchereck Niendorf Nord, Nordalbingerweg 15, 18:00 Uhr, € 12,–


»Meine Brücke zu dir«
Lesung mit der Autorin und Künstlerin Gee Vero.
Bücherhalle Eimsbüttel, Doormannsweg 12, 18:00 Uhr, Eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten


»Die Töchter der Speicherstadt«
Anja Marschall liest aus ihrem Buch über drei starke Frauen in bewegten Zeiten.
Bücherhalle Wandsbek, Wandsbeker Allee 64, 18:00 Uhr, € 8,–/5,–


»Tatort Nord«
Ladies Crime Night mit den mörderischen Schwestern.
Bücherwurm, Dingstätte 24, 18:00 Uhr, € 12,–


»Flaschenpost«
Wolfgang Struck liest aus seinem Buch und berichtet von schwimmenden Botschaften und der Enträtselung der Meere.
Dr. Götze Land & Karte, Alstertor 14 – 18, 18:00 Uhr, € 12,–


»Gewässer im Ziplock«
Dana Vowinckel liest aus ihrem Debütroman, einer so humorvollen wie klug erzählen Familiengeschichte über jüdische Traditionen und deutsche Erinnerungskultur. Dana Vowinckel wurde 1996 in Berlin geboren. Sie studierte in verschiedenen Ländern Linguistik und Literaturwissenschaft und erhielt beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2021 für einen Auszug aus dem Roman den Deutschlandfunk-Preis. Ein Gespräch mit der Autorin führt Sebastian Schirrmeister.
Jüdischer Salon am Grindel im Hannah Arendt Haus, Schulterblatt 130, 18:00 Uhr, € 12,–/8,–/5,–


»Der Atem der Welt «
Stefan Bollmann liest aus seinem Buch über »Goethe und die Erfahrung der Natur«
Rudolf Steiner Buchhandlung, Rothenbaumchaussee 103, 18:00 Uhr, € 8,–/6,–


»Natürlich kann man hier nicht leben«
Özge Inan liest aus ihrem Debütroman.
Buchhandlung Christiansen, Bahrenfelder Str. 79, 18.00 Uhr,€ 12,–


»Saubere Zeiten«
Der Fernsehjournalist Andreas Wunn liest aus seinem Debütroman.
Buchhandlung Seitenweise in Jaques´ Wein-Depot, Sievekingsallee 68, 18:00 Uhr, € 15,– (inkl. Getränk)


Dialog zwischen den Künsten
Jonis Hartmann liest im Atelier von Marianne Janze eigene Lyrik und Lyrik in Übersetzungen, die zu Gemälden von Marianne Janze eine Verbindung aufbauen und in Dialog treten.
Atelier Marianne Janze im Atelierhaus Dosenfabrik, Stresemannstraße 374, Haus B, OG 1, 18:30 Uhr, € 8,–, um Anmeldung per Mail bei jonishartmann@gmx.de wird gebeten


»Mattanza«
Die auf Sizilien und in Tübingen lebende Autorin Germana Fabiano stellt ihr Buch über das Leben auf der kleinen süditalienischen Insel Katria vor.
Buchladen in der Osterstraße, Osterstraße 171, 18:30 Uhr, € 8,–


»Totentanz – 1923 und seine Folgen«
Jutta Hoffritz liest aus ihrem Buch üb er Deutschland im Wendejahr 1923.
Buchhandlung Felix Jud in der Mellin-Passage, Neuer Wall 13, 19:00 Uhr, € 12,–


»Planck oder Als das Licht seine Leichtigkeit verlor«
Steffen Schroeder liest aus seinem Roman.
Buchhandlung Klauder, Duvenstedter Damm 41, 19:00 Uhr, € 12,–


»Kazimira«
Svenja Leiber liest aus ihrem neuen Roman.
Buchhandlung Kortes, Elbchaussee 577, 19:00 Uhr, € 15,–


Bilderkammer und Wörterboot
Das Hamburger Autorinnenquartett schlendert mit neuen Texten durch die Nacht: Marita Lamparter stellt neue Kurzgeschichten übers Älterwerden, über Eifersucht und andere aufwühlende Gefühle vor; Gudrun Hammer präsentiert ihre Novelle »Paul oder: Besuche in der Bilderkammer«; Renate Langgemach liest Lyrik und Prosa, Susanne Neuffer liest Texte über Roboter, Bergstiefel und nördliche Kühlschränke.
Bücherstube am Krohnstieg, Tangstedter Landstraße 53, 19:00 Uhr, € 15,– (inkl. Getränke)


»Marschlande«
Die Journalistin und Autorin Jarka Kubsova liest aus ihrem neuen Roman. Moderation: Karla Paul.
cohen + dobernigg Buchhandel, Sternstraße 4, 19:00 Uhr, € 12,–


»Berlin wird Berlin«
Die Herausgeberin Deborah Vietor-Engländer präsentiert zusammen mit Michael Weber die »Briefe aus der Reichshauptstadt 1897-1922« von Alfred Kerr.
Freie Akademie der Künste in Hamburg, Klosterwall 23, 19:00 Uhr, € 12,–/8,–


»Ist Mutter tot?«
Vigdis Hjorth liest aus ihrem Roman.
Die Nordischen Übersetzerinnen im Hotel Hanseatin, Dragonerstall 11, 19:00 Uhr, € 10,–


»Lebewohl, Martha - Geschichten der jüdischen Bewohner meines Hauses«
Ingke Brodersen liest aus ihrem Buch.
Schweitzer Fachinformationen Buchhandlung im JohannisContor, Große Johannisstraße 19, 19:00 Uhr, € 15,–/10,–



ab 19.30 Uhr

Der Königsweg in die Freiheit

Wer auf der Reiseroute durch die Lange Nacht der Literatur dann noch einen sehr lichten Ort kennenlernen möchte, der jenseits aller hektischen Umtriebe unserer Zeit in einer grandiosen Naturlandschaft zu finden ist, wo sich Hase, Igel und Irrziegen gute Nacht sagen, kommt ganz unbedingt mit nach »Nincshof« (Buchhandlung Blattgold, 19.30 Uhr).
Johanna Sebauer, die in Wien geboren wurde, im Burgenland aufgewachsen ist und heute in Hamburg lebt, erzählt in ihrem Romandebüt von einem sehr kleinen Dorf im österreichischen Burgenland, das irgendwo im Niemandsland an der österreichisch-ungarischen Grenze liegt. Dort fassen drei Männer und eine ältere Dame einen weitreichenden Beschluss: Nincshof soll unabhängig und frei sein. Sie nennen sich Oblivisten, was auf das lateinische oblivisci zurückgeht und »vergessen, nicht beachten« bedeutet, und sie finden, dass das in einer Welt, in der (fast) alle auf größtmögliche Aufmerksamkeit aus sind, der Königsweg in die Freiheit ist. Nincshof beruft sich dabei auf eine lange und sehr besondere Tradition. Der Ort wurde nämlich erst im 19. Jahrhundert entdeckt, nachdem man die das Dorf umgebenden Sümpfe trockengelegt hatte. Ihren Freiheitsdrang haben die Dörfler seitdem nie aufgegeben, auch wenn er sich erst jetzt wieder zu einer vom Bürgermeister selbst angeführten Bewegung aufschwingt. Ausgelöst wird er vor allem durch den Architekten und Hobbyziegenhirten Silvano Mezzaroni und seine Frau, die Dokumentarfilmerin Isa Bachgasser, die sich neu im Dorf niedergelassen haben: »Alle hatten irgendwo etwas über die Neuen aufgeschnappt, bei der Wirtin zusammengetragen und mit Pusztafeigenschnaps, dem stärksten Flüssigkleber für Ziegel aus Halbwissen, zu wilden Gerüchten ausgebaut.« Können die beiden Großstädter verhindern, dass Nincshof endlich wieder vergessen wird?
Johanna Sebauer erzählt in ihrem Roman eine souverän zwischen Satire, Ironie und tieferer Bedeutung changierende, höchst unterhaltsame Geschichte über eine Unabhängigkeitserklärung, wie sie in den Provinzen derzeit nur zu oft geträumt wird. »Nincshof« und seine ausnahmslos sympathischen Figuren sind dabei vor allem ein großer (Lese-)Spaß und geben gleichzeitig doch einen unübersehbaren Hinweis auf die Demarkationslinie zwischen Stadt und Land, an der sich die politisch-gesellschaftlichen Spaltungstendenzen besonders deutlich abzeichnen.

Weitere Lesungen ab 19.30 Uhr

»Dämmerung«
Michael Kleeberg liest aus seinem neuen Roman. Moderation: Ursula März.
Literaturhaus Hamburg und Buchhandlung Samtleben im Literaturhaus Hamburg, Schwanenwik 38, 19:00 Uhr, € 12,–/8,–/6,– Streaming


Diary Slam
Seelenpein« und »Hochgefühle«, »Liebesschwüre« und »Selbstmordgedanken« von »wildfremden Menschen«, all das und noch viel mehr steht auf dem Programm des Tagebuch-Slams. Moderation: Sven Onken.
Goldbekhaus, Moorfuhrtweg 9, 19:30 Uhr, € 10,–


»Punchline Prose«
Literatainment mit Björn Högsdal.
Mathilde Bar Ottensen, Kleine Rainstraße 11, 19:30 Uhr, € 7,–


»Gute Worte, schlechte Worte – oder: Über die Kultur des Cancelns«
Regula Venske und Sören Sieg diskutieren über Sensitivity-Reading und die »Kultur des Cancelns«.
Schwarze Nächte in der Schnittke-Akademie-International, Max-Brauer-Allee 24, 19:30 Uhr, € 10,–


»Chawerim«
Sascha Hommer und Benno Plassmann stellen die Comicserie »Chawerim« vor und sprechen über die zionistische Hachschara-Bewegung,, die vielen Jüdinnen:Juden die Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgungs- und Vernichtungspolitik ermöglichte
Buchladen Strips & Stories im Seminarraum der Fabrique im Gängeviertel (4. OG), Valentinskamp 34 a (Zugang von der Speckstraße), 19:30 Uhr, Eintritt: Spende erbeten, kein Vorverkauf


Lange Nacht der Literatur – Ausklang
Zum Ausklang der 10. Langen Nacht der Literatur sind alle Teilnehmenden, ob Zuschauerinnen und Zuschauer, Autorinnen und Autoren oder Veranstaltende, zur Abschlussparty im Literaturhaus eingeladen. Es gibt kulinarische Köstlichkeiten und viel literarischen Austausch. Begleitet wird der Abend von tanzbarer Live-Musik der Band Duke & Dukies, die mit Swing, Bossa und Folklore für Stimmung sorgt. Anschließend geht der Abend mit einem Dj-Set in die zweite Runde.
Literaturhaus Hamburg, Schwanenwik 38, 22.00 Uhr, Eintritt frei, um Anmeldung wird gebeten per E-Mail an langenacht@literaturhaus-hamburg.de wird gebeten






Literatur in Hamburg