Sonntag, 10.12.2023
Lesung mit Alice Hasters
Plädoyer für eine neues Wir
Alice Hasters, Foto: Paula Winkler
Die Ausgangsthese von Alice Hasters bezeichnet sie selbst als »recht simpel«, und sie ist gleichzeitig sehr einleuchtend. Durch die Krisen, die uns seit Jahren begleiten, von der Klimakrise über Flucht und Vertreibung bis zur größer werdenden Schere zwischen Arm und Reich, würde »auch unsere individuelle und gesellschaftliche Identität in Unsicherheit versetzt«. Gleichzeitig sieht Alice Hasters eine große Kluft zwischen der Selbsterzählung der westlichen Gesellschaften über ihre Erfolge und die Realität. Individualismus, Freiheit, Wohlstand und Gleichberechtigung, all das sind große Werte, mit denen sich viele begeistert identifizieren und dann irgendwann enttäuscht darüber sind, wie wenig sich diese Werte in ihrem Alltag spiegeln.
Das Ungewöhnliche an Hasters‘ Buch ist, dass sie ganz sachlich über »komplexe Begriffe« wie Identität, Realität, Krise oder »Der Westen« aufklärt und dann von den politischen und gesellschaftlichen Großbaustellen immer wieder zu persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen zurückfindet. Im Prolog zu ihrem Buch wird zuerst einmal »die kleine Schraubkanne mit Kaffeepulver« auf den Herd gestellt, erst als es dann »zischt und blubbert« beginnt der Tag – und eine große Exkursion bis zum finalen Plädoyer für »eine Gesellschaft, in der Fürsorge wichtiger ist als Profit«.
Centralkomitee, Steindamm 45, 20.00 Uhr, € 17,80
Lesung
»Wie ich den Frieden fand — Ein Bekennerschreiben aus dem Dreißigjährigen Krieg«
Hans-Arthur Marsiske stellt seinen neuen Roman vor, der von einem alchemistisch gebildeten Waisenjungen und seiner Begegnung mit einem Medizinmann der Langhausleute (Irokesen) in Nordamerika erzählt.Maison du Pain, Erik-Blumenfeld-Platz (direkt vor dem S-Bahnhof Blankenese), 18:30 Uhr (Einlass ab 18:00 Uhr), € 10,— inkl. ein Getränk
Lesung mit Iris Berben
Texte und Musik zum Advent
Die Schauspielerin Iris Berben liest weihnachtliche Texte, musikalisch begleitet vom Chor St. Michaelis unter der Leitung von Jörg Endebrock.Hauptkirche St. Michaelis, Englische Planke, 17.00 Uhr, ab € 35,–
Buchdruckwerkstatt
»Bleisatz und Buchdruck im Wandel der Zeit«
In der Buchdruckwerkstatt des Museums der Arbeit lüften Mitarbeiter des Museums oder ehemalige Setzer und Drucker die Geheimnisse der »Schwarzen Kunst«.Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, 14.00 bis 15.00 Uhr, Museumseintritt, https://shmh.de
Aktuelle Buchempfehlungen
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Plädoyer für eine neues Wir
Alice Hasters, Foto: Paula Winkler
Erika Freeman und Dirk Stermann
»Zweifeln immer, verzweifeln nimmer«
Dirk Stermann und Erika Freeman, Foto: Ingo Pertramer
Florian Illies Buch über Caspar David Friedrich
Sehnuschtsmond im Nebelland
Caspar David Friedrich: Winterlandschaft, 1811, Foto: Staatliches Museum Schwerin
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Jarka Kubsovas Roman »Marschlande«
Eine Alte Geschichte in neuem Licht
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Mirko Bonnés neuer Roman
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Jeannette Walls Roman »Vom Himmel die Sterne«
Die Rum-running Queen von Claiborne County
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Rachel Yoders Roman »Nightbitch«
Ein ganz anderer Mensch
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Terézia Moras neuer Roman
»Muna oder Die Hälfte des Lebens«
Terézia Mora , Foto: Antje Berghäuser
Tanja Schwarz´ neuer Roman »Vaters Stimme«
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Johanna Sebauers Romandebüt »Nincshof«
Der Königsweg in die Freiheit
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Robert Seethalers Roman »Das Café ohne Namen«
Ein Platzerl im Leben
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Marica Bodrožics »Die Arbeit der Vögel«
Das größere Gedächtnis
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Ella Carina Werners Erzählband »Man kann auch ohne Kinder keine Karriere machen«
So super, diese Frau Werner
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T.C. Boyles »Blue Skies«
Der Countdown läuft
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Helga Schuberts »Der heutige Tag«
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Clemens Setz neuer Roman »Monde vor der Landung«
Den »Windmühlen-Vorteil« nutzen
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Der neue Roman von A.L. Kennedy
»Als lebten wir in einem barmherzigen Land«
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Kim de l’Horizons »Blutbuch«
Ein Zuhause in der Sprache finden
Kim de l´Horizon, Foto: Anne Morgenstern
Die 18. Ausgabe des Hamburger Literaturjahrbuchs ZIEGEL
Ein Hingucker in Pink
So leuchtend hat sich das Hamburger Literaturjahrbuch ZIEGEL bisher noch nie gezeigt. Die 18. Ausgabe der beliebten Anthologie ist jedoch nicht nur ein Hingucker in Pink, sondern präsentiert auch ein vielschichtiges Best-of mit Erzählungen, Gedichten, Auszügen aus Romanen, Theaterstücken und Comics aus der Hamburger Literatur der letzten zwei Jahre. »Es ist zwar ein schweres Buch«, schwärmte das NDR Hamburg Journal, »aber es liest sich federleicht«.
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Virginie Despentes Roman »Liebes Arschloch«
»Du bist wie eine Taube«
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Magdalena Saigers Debüt »Was ihr nicht seht«
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Peter Stamms neuer Roman »In einer dunkelblauen Stunde«
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