Donnerstag, 30.05.2024
Lesung mit Saša Stanišic
»Möchte die Witwe angesprochen werden«
Saša Stanišic, Foto: Magnus Terhorst
Er ist ein grandioser Fabulierer und Geschichtenerfinder. Das hat sich auch bei den Hamburger Literaturpreisen im letzten Jahr wieder einmal gezeigt, bei denen Saša Stanišic für seine anonym eingereichte Erzählung »Traumnovelle« ausgezeichnet wurde. Sie erscheint an diesem 30. Mai bei Luchterhand in dem Band »Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne«. Einen Auszug daraus wird Saša Stanišic sicher auch bei der Buchpremiere im Thalia Theater vorlesen. Fünf Jahre liegt das Erscheinen von »Herkunft« jetzt zurück, für das er mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde – und mit einer langen Reihe weiterer Literaturpreise. Große Erfolge waren auch seine Kinderbücher »Hey, hey, hey, Taxi!«, »Panda-Pand« und der Kinderroman »Wolf«, die daraufhin erschienen sind. Jetzt endlich gibt es wieder neuen Stoff aus seiner Feder für Erwachsene: Geschichten, von denen manche so wahr sind, wie es Geschichten nur sein können und andere so gut von ihm erfunden, dass man sie unbedingt glauben will.
cohen+dobernigg Buchhandel im Thalia Theater, Alstertor 1, 20.00 Uhr, € 25,–
literatur altonale
»Reminiszenzen in drei Akten«
Florian Bissig stellt den von ihm übersetzten Band »Nie mehr, Amerika« mit Gedichten und Briefen von Phillis Wheatley (1753-1784) vor. Moderation und Gespräch: Jonis Hartmann.literatur altonale in der Hebebühne, Barnerstr. 30, 20.00 Uhr, Eintritt: Zahle, so viel du willst
Lesung mit Rocko Schamoni
»Pudels Kern«
Rocko Schamoni, Foto: Kerstin Behrendt
Sommer 86, ein junger Mann fährt nach Hamburg, um dabei zu sein. Er ist 19 und will Musik machen, die Jugend feiern, Künstler sein. Es zieht ihn nach Sankt Pauli, auf den Fixstern der Verrückten. Er will hinein in den Abgrund, »wo Feuchtigkeit und dunkle Wärme merkwürdige Organismen zum Tanzen bringen«. Er trifft die Zitronen, die Ärzte, die Hosen, die Neubauten – und sucht seinen eigenen Platz in dieser Welt. Als Erstes braucht er einen neuen Namen: Rocko Schamoni.
„Pudels Kern“ reißt uns zurück in die Jahre des Punk, in die Kellernächte, den kaputten Tourbus und bis zum großen Plattenvertrag. Zu den Hoffnungen und Abstürzen. Es ist das glühende Porträt des Künstlers als junger Mann: »Nichts hat mehr Bedeutung, alles fließt, wir sind Quallen der Liebe.«
Fabrik, Barnerstr. 36, 20.00 Uhr, € 24,–
Lesung
»Der König der Winde«
Die Hamburger Psychologin und Autorin Antonia Schmodt liest aus ihrem Jugendroman.Goldbekhaus, Moorfuhrtweg 9, € 12,–/10,–
Lesung
»Die Betrogene«
Vortrag von Katja Kauer über Thomas Manns Novelle »Die Betrogene«.Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky und Thomas Mann-Gesellschaft Hamburg in der Stabi, Vortragsraum, Von-Melle-Park 3, 19.00 Uhr, € 10,–/5,–
Kampf der Künste
»Best of Poetry Slam – Cup Special«
Die Besten der Besten aus der deutschen Szene präsentieren sich in 10 Minuten dem Publikum. Abgerundet wird der Poetry-Abend durch einen musikalischen Gast. Moderation: David Friedrich.Kampf der Künste im Ernst-Deutsch-Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1, 20.00 Uhr, ab € 16,50
Poetry Slam
»8min Ottensen«
8 Minuten Lesezeit, beliebte Slammer:innen und eine kompetente Publikums-Jury bietet der Poetry Slam in Ottensen. Moderation: Friederike Moldenhauer.Mathilde Bar, Kleine Rainstraße 11, 20.00 Uhr, € 6,–
Lesebühne
»Zinnober«
Die monatliche Lesebühne mit Alexander Posch, Johanna Sebauer, Sascha Preiß, Michael Weins und Gästen präsentiert »Geschichten für glänzende Zeiten«. Zu Gast ist die Illustratorin Yuliia Ukrainets.Zinnschmelze, Maurienstr. 19, 20.00 Uhr, € 8,–
Aktuelle Buchempfehlungen
Caroline Wahls Roman »Windstärke 17«
Das ausrastende Herz
Caroline Wahl, Foto: Frederike Wetzels
Dana von Suffrins Roman »Nochmal von vorne«
Die Struktur verstehen
Dana von Suffrin, Foto: Tara Wolff
Laura Lichtblaus Roman »Sund«
Eine »frohe Unruhe«, die immer da ist
Laura Lichtblau, Foto: Max Zerrahn
Dana Grigorceas neuer Roman »Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen«
Man hört ihn fliegen
Dana Grigorcea, Foto: Mardiana Sani
Es geht um eine weitreichende Frage, die glücklicherweise von einem konkreten Gegenstand aufgeworfen wird, einer golden schimmernden Bronze, hoch aufschießend, mit einem lang gestreckten, geschwungenen Korpus. »Vogel im Raum« nennt der Bildhauer Constantin Brâncusi die 1926 entstandene Skulptur. In einem Gerichtsverfahren »Brâncusi vs. USA« wird 1927 verhandelt, ob es sich hier um einen Kunst- oder einen Gebrauchsgegenstand handelt. In ihrem neuen Roman »Das Gewicht eines Vogels beim Fliegen« erzählt Dana Grigorcea von dem Prozess, der Rechts- und Kunstgeschichte schrieb und verknüpft Episoden aus dem Leben des Bildhauers im New York der 20er Jahre mit der Geschichte einer Schriftstellerin in der Gegenwart.
Deniz Ohdes neuer Roman »Ich stelle mich schlafend«
Von einem alten Geist berührt
Deniz Ohde, Foto: Börge Meyn, Suhrkamp Verlag
Gerbrand Bakkers Roman »Der Sohn des Friseurs«
Der Friseur, sein Vater, sein Liebhaber und ihr Salon
Gerbrand Bakker, Foto: Gerbrand Bakker/A Quattro Mani/Suhrkamp Verlag
Ronya Othmanns Buch »Vierundsiebzig«
Ferman 74
Deniz Ohde, Foto: Börge Meyn, Suhrkamp Verlag
Barbara Kingsolvers Roman »David Copperhead«
Der Dämon der Appalchen
Barbara Kingsover, Foto: Evan Kafka
Nicole Seiferts Buch »Einige Herren sagten etwas dazu«
Vorgelesen, gerupft worden und fallen gelassen
Nicole Seifert, Foto: Katja Scholtz
John Nivens Memoir über seinen Bruder
»O Brother«
John Niven, Foto: Erik Weiss
Iris Wolffs neuer Roman »Lichtungen«
Countdown einer Liebe
Iris Wolff, Foto: Maximilian Goedecke
Uwe Timms Lebensbuch »Alle meine Geister«
Die Kunst des Auslassens
Uwe Timm, Foto: Lena Ternovaja
Anja Marschals historischer Roman »Als der Sturm kam«
»Als der Sturm kam«
Anja Marschall, Foto: Frauke Ibs
Martin Doerrys deutsch-jüdische Familiengeschichte
»Lillis Tochter«
Martin Doerry, Foto: privat
Alice Hasters neues Buch »Identitätskrise«
Plädoyer für eine neues Wir
Alice Hasters, Foto: Paula Winkler
Erika Freeman und Dirk Stermann
»Zweifeln immer, verzweifeln nimmer«
Dirk Stermann und Erika Freeman, Foto: Ingo Pertramer
Florian Illies Buch über Caspar David Friedrich
Sehnuschtsmond im Nebelland
Caspar David Friedrich: Winterlandschaft, 1811, Foto: Staatliches Museum Schwerin
Jasmin Schreibers Roman »Endling«
Die letzte ihrer Art
Jasmin Schreiber, Foto: privat
Jarka Kubsovas Roman »Marschlande«
Eine Alte Geschichte in neuem Licht
Jarka Kubsova, Foto: Christoph Niemann
Mirko Bonnés neuer Roman
Wenn die Tage plötzlich wieder zählen
Mirko Bonné, Foto: Beowulf Sheehan
Jeannette Walls Roman »Vom Himmel die Sterne«
Die Rum-running Queen von Claiborne County
Jeannette Walls, Foto: John Taylor
Louise Kennedys Roman »Übertretung«
Gegen jede Vernunft
Louise Kennedy, Foto: privat
Helge Timmerbergs »Joint Adventure«
Auf Drogentrip mit Helge
Helge Timmerberg, Foto: Frank Taurit
Rachel Yoders Roman »Nightbitch«
Ein ganz anderer Mensch
Rachel Yoder, Foto: Nathan Biehl
Terézia Moras neuer Roman
»Muna oder Die Hälfte des Lebens«
Terézia Mora , Foto: Antje Berghäuser
Tanja Schwarz´ neuer Roman »Vaters Stimme«
Ein Basso continuo für das schwankende Selbst
Tanja Schwarz, Foto: Rebecca Hoppé
Johanna Sebauers Romandebüt »Nincshof«
Der Königsweg in die Freiheit
Johanna Sebauer, Foto: Birte Filmer
Robert Seethalers Roman »Das Café ohne Namen«
Ein Platzerl im Leben
Robert Seethaler, Foto: Urban Zintelr
Marica Bodrožics »Die Arbeit der Vögel«
Das größere Gedächtnis
Marica Bodrožic, Foto: Peter von Felbert
Ella Carina Werners Erzählband »Man kann auch ohne Kinder keine Karriere machen«
So super, diese Frau Werner
Ella Carina Werner, Foto: Julia Schwendner
T.C. Boyles »Blue Skies«
Der Countdown läuft
T.C. Boyle, Foto: Jamieson Fry
Helga Schuberts »Der heutige Tag«
Die weiten blauen Fernen
Helga Schubert, Foto: Renate von Mangold
Clemens Setz neuer Roman »Monde vor der Landung«
Den »Windmühlen-Vorteil« nutzen
Clemens Setz, Foto: Max Zerrahn
Der neue Roman von A.L. Kennedy
»Als lebten wir in einem barmherzigen Land«
A.L. Kennedy, Foto: Robin Niedojadlo
Kim de l’Horizons »Blutbuch«
Ein Zuhause in der Sprache finden
Kim de l´Horizon, Foto: Anne Morgenstern
Die 18. Ausgabe des Hamburger Literaturjahrbuchs ZIEGEL
Ein Hingucker in Pink
So leuchtend hat sich das Hamburger Literaturjahrbuch ZIEGEL bisher noch nie gezeigt. Die 18. Ausgabe der beliebten Anthologie ist jedoch nicht nur ein Hingucker in Pink, sondern präsentiert auch ein vielschichtiges Best-of mit Erzählungen, Gedichten, Auszügen aus Romanen, Theaterstücken und Comics aus der Hamburger Literatur der letzten zwei Jahre. »Es ist zwar ein schweres Buch«, schwärmte das NDR Hamburg Journal, »aber es liest sich federleicht«.