Dienstag, 16.08.2022
ZIEGEL Lyrik-Abend
»Fehler im Traum«
Foto: Jules a on unsplash.com
»Ich sage: Wer Lyrik schreibt, ist verrückt, / wer sie für wahr nimmt, wird es.« So heißt es in dem Gedicht »Hochseil« von Peter Rühmkorf, der seine Kollegen zudem »in höchsten Höhen« herumturnen sah, »selbstredend und selbstreimend / von einem Individuum / aus nichts als Worten träumend«. Etwas prosaischer drückte es Joseph Brodsky aus, der sagte, dass Gedichte »den höchstmöglichen Maßstab für jedes sprachliche Unterfangen« bilden. Gedichte sind das Spiel- und Experimentierfeld der Literatur, sie können Geschichten erzählen, Vokabeln erfinden, hochgestimmt sein, expressiv, sehr prosaisch und all das auf der kurzen Strecke oft nur weniger Zeilen.
Zu Gast sind im Nachtasyl:
Katharina Alsen, geboren 1986, ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und lehrt, forscht und publiziert zu inszenierter Intimität im Theater sowie Ästhetiken des Parasitären. Im Jahr 2010 erhielt sie einen Hamburger Literaturpreis für die Gedichtsammlung »In Ketten«. Seitdem war sie mit Lyrik und Kurzprosa in verschiedenen Anthologien und Literaturzeitschriften vertreten.
Hasune El-Choly, geboren 1983 in Beirut, 1985 nach Deutschland immigriert, studierte Verfahrenstechnik an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen, 2018 erschien sein erster Gedichtband »Jetzt bleiben Fragmente« im APHAIA Verlag. Sein Gedichtband wurde 2020 für den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg nominiert.
Farhad Showghi, geboren 1961 in Prag, verbrachte seine Jugend in Deutschland und im Iran. Nach seinem Studium der Humanmedizin in Erlangen lebt und arbeitet er seit 1989 als Psychiater, Psychotherapeut, Autor und Übersetzer in Hamburg. Er veröffentlichte mehrere Gedichtbände, zuletzt erschienen »Wolkenflug spielt Zerreißprobe« und »Anlegestellen für Helligkeiten«, jeweils bei kookbooks. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. erhielt er 2003 beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt den 3sat-Preis, 2006 den N.C. Kaser-Lyrikpreis und 2018 den Peter-Huchel-Preis.
Judith Sombray, geboren 1979 in Augsburg, lebt seit 2004 in Hamburg und arbeitet als-Designerin (FH) und Kunsttherapeutin. Zuletzt erschien ihr Gedichtband »Nähekurs« bei Horlemann. 2012 und 2016 wurde sie mit einem Förderpreis für Literatur der Stadt Hamburg ausgezeichnet.
➝ Nachtasyl, Alstertor 1, 20.00 Uhr, € 5,–
Literatur im Gespräch
»März & Moritz & 1 Gast«
»Offenherzig, süffisant, ungerecht« und »brillant« diskutieren Ursula März, Rainer Moritz und Adam Soboczynski über Neuerscheinungen.➝ Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 14,–/12,–, Streaming € 5,–, literaturhaus-hamburg.de
Claudia Schumachers Debüt »Liebe ist gewaltig«
Zahlen, Dresche, Streuselkuchen
Claudia Schumacher, Foto: Roman Raacke
Wolf Haas und sein Bestseller »Müll«
Knie in Wanne 4
Wolf Haas, Foto: Gerry Nitsch
Lea Draegers neuer Roman »Wenn ich euch verraten könnte«
Das Unfassbare aussprechen
Lea Draeger, Foto: Paula Winkler
Yasmina Rezas neuer Roman »Serge«
Vom Kuddelmuddel einer Familie
Yasmina Reza, Foto: Pascal Victor
Hellmuth Opitz neuer Gedichtband »Flauschnacht Rauschnacht«
Schnabelarien früh um Fünf
Hellmuth Opitz, Foto: Helga Schöning
Abbas Khiders neuer Roman »Der Erinnerungsfälscher«
Erinnerungen wie Minenfelder
Abbas Khider, Foto: Peter-Andreas Hassiepen
Madame Nielsens neuer Roman »Lamento«
Das leuchtende Jetzt
Madame Nielsen, Foto: Frederike van der Straeten
Lucy Frickes Roman »Die Diplomatin«
Angst ist nur eine Ermessensfrage
Lucy Fricke, Foto: Gerald von Foris
Fatma Aydemirs »Dschinns«
Wahrheiten, die immer da sind
Fatma Aydemir, Foto: Sibylle Fendt
Helge Timmerbergs »Lecko mio«
Verstreute Identitäten
Helge Timmerberg, Foto: Federico Balboa
Mareike Fallwickls neuer Roman »Die Wut, die bleibt«
Collateral Damage
Mareike Fallwickl, Foto: Gyöngyi Tasi
Jens Eisels neuer Roman »Cooper«
Ein Fall für die Ewigkeit
Jens Eisel, Foto: Melina Mörsdorfs
Kristine Bilkaus neuer Roman »Nebenan«
Und still schweigt das alte Haus
Kristine Bilkau, Foto: Thorsten Kirves
Joshua Cohens neuer Roman »Witz«
»Das berühmte Oktadekamega«
Joshua Cohen, Foto: Adam Gong
Katharina Hagenas Buch vom Singen
Schläft ein Lied in allen Dingen
Katharina Hagena, Foto: Jürgen Abel
Anselm Nefts neuer Roman »Späte Kinder«
Denken, träumen, hoffen, fürchten
Anselm Neft © Jürgen Abel
Navid Kermanis Buch über Religion
Was wird sein, wenn nichts mehr ist?
Navid Kermani © Heike Bogenberger
Antje Rávik Strubels Roman »Blaue Frau«
Gespenster ans Licht holen
Antje Rávik Strubel © Philipp von der Heydt
Franz Kafka »Die Zeichnungen«
Das große Unbekannte im Werk von Franz Kafka
Zeichnung von Franz Kafka, © The Literary Estate of Max Brod, National Library of Israel, Jerusalem, Foto: Ardon Bar Hama
Asal Dardans »Betrachtungen einer Barbarin«
Direkt, nah und mit großer Lust am Dissens
Asal Dardan, Foto: Sarah Berger
Olli Jalonens »Die Himmelskugel«
An der Nahstelle einer neuen Zeit
Olli Jalonen, Foto: Pekka Nieminen