Donnerstag, 19.03.2020


Jonathan Coes »Middle England«

Adieu, Merry Old England

Jonathan Coe
Mit »Middle England« (Folio Verlag) von Jonathan Coe ist in diesem Frühjahr ein großartiger Brexit-Roman erschienen. Die klug-ironische Komödie verwebt die politisch-gesellschaftlichen Entwicklungen von 2010 bis 2019 meisterhaft mit dem Leben einer Mittelstandsfamilie in den idyllischen Midlands.


Konzertierte Maßname gegen die Kultur-Flaute durch COVID-19

One Hamburg

One Hamburg
Die Hamburger Agentur »Geheimtipp Media« hat den Social-TV-Sender ONE HAMBURG freigeschaltet. Unter dem Motto »Wenn ihr nicht mehr zur Kultur könnt, bringen wir sie jetzt eben zu euch nach Hause!« präsentiert der Sender Livestream Panels, Live-Podcasts, News, Interviews, Konzerte, Lesungen und Co., die man vom Sofa aus verfolgen kann. Das Projekt wird von Hamburg Marketing unterstützt.


COVID-19: Auswirkungen auf die Kreativwirtschaft

Hamburg Kreativgesellschaft veröffentlicht Infos über Hilfsangebote

Die Kulturbranche in Deutschland stürzt durch die Corona-Pandemie in eine existenzbedrohende Krise. Vom großen Theater und Festival über Kinos und Musikclubs bis zu den zahllosen Freischaffenden im kulturellen Bereich sind die Umsatzeinbußen schon innerhalb weniger Wochen existenzbedrohend. Die Hamburg Kreativgesellschaft hat die Auswirkungen der Krise zusammengefasst und stellt auch die Sofortmaßnahmen und Hilfestellungen von Verbänden, Behörden und dem Bund vor.


Literaturfestivals

lit.COLOGNE steht vor existenzieller Herausforderung

Nachdem die lit.COLOGNE durch die Ausbreitung des Corona-Virus das für diesen März geplante Festival absagen musste und mit der Buchkette Thalia nun auch einer der Hauptsponsoren abgesprungen ist, steht das größte Literaturfestival Europas vor dem Aus. Das meldete das Börsenblatt. »Das Ausmaß des wirtschaftlichen Schadens ist immens und gefährdet den Fortbestand des Festivals. Entsprechend schmerzhaft ist der Ausstieg von Thalia Bücher ab 2021 für uns«, kommentierte lit.COLOGNE-Geschäftsführer Rainer Osnowski.


Benjamin Maack erzählt von seiner Depression

Wenn das Ich plötzlich verloren geht

Benjamin Maack
Sein Erzählband »Monster« (2012) wurde mehrfach für seine »wirklich brillanten Geschichten« (WDR) ausgezeichnet, gleichzeitig kletterte Benjamin Maack als Journalist auf der Karriereleiter nach oben, bis er unvermittelt mehrere Gänge zurückschalten musste. Sein neues Buch »Wenn das noch geht, kann es nicht so schlimm sein« (Suhrkamp Verlag) erklärt, warum: Es ist das Protokoll einer Depression, hoch poetisch und von stupender literarischer Raffinesse und Vielgestaltigkeit.


Videoaufruf statt Fundraising-Event

GermanZero wirbt für Klimainiative




Über 50 Prominente haben sich im vergangenen Herbst in dem gemeinützigen Verein German Zero zusammengeschlossen. Mit dabei sind u.a. die Schauspielerin Christine Urspruch, Comedian Carolin Kebekus, der Fußballer André Schürle, der Musiker Jan Delay, Youtuber Rezo und der Moderator Joko Winterscheidt. Sie alle wollen sich in der Politik und Gesellschaft dafür einsetzen, dass sich Deutschland an sein Versprechen hält, die Erdüberhitzung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Geschäftsführender Vorstand und Initiator des Vereins ist Heinrich Strößenreuther, der in Berlin die Verkehrswende eingeleitet und damit eine bundesweite Welle ausgelöst hat, Vereinssitz ist Hamburg. Der Klimaplan und die Aktivitäten des Vereins müssen finanziert werden, und das ist durch das Corona-Virus noch schwieriger geworden: Alle Fundraising-Events mussten abgesagt werden. Mit einem »Promi-Video« und der »klaren Bitte«, es auf Social-Media-Plattformen zu teilen, damit es möglichst viele Menschen erreicht, wirbt der Verein nun für seine Aktivitäten und für Spenden.

Weitere Infos zu der Kampagne:

»Promis for future« (taz) und
Interview mit Heinrich Strößenreuther (t-online)

Wer das Video teilen möchte, kann es hier tun:

YouTube
Facebook
Twitter


COVID-19: Auswirkungen auf Hamburger Kultureinrichtungen

Alle Veranstaltungen untersagt

Nachdem schon am Freitag sämtliche staatlichen Kultureinrichtungen in Hamburg geschlossen wurden, hat die Gesundheitsbehörde am vergangenen Sonntag alle öffentlichen und nichtöffentlichen Veranstaltungen untersagt.

Es ist eine weitere Maßnahme zur Minimierung von Ansteckungsmöglichkeiten mit dem Coronavirus, die auch den Betrieb von u.a. Kinos, Clubs, Diskotheken, Spielhallen, Schwimmbädern, Saunas, Fitness- und Sportstudios betrifft.

Bitte beachten Sie, dass seit dem 16. März keine der in der Printausgabe für diesen März und unter www.literaturinhamburg.de angkündigten Veranstaltungen ausgerichtet werden können.

Weitere Informationen finden Sie bei der Behörde für Kultur und Medien und bei der Gesundheitsbehörde


Abgesagt: Buchpräsentation mit Julia Voss

»Die Menschheit in Erstaunen versetzen«

Julia Voss
Julia Voss, Foto: Philipp Deines
Die Kunstkritikerin, Wissenschaftshistorikerin und Journalistin Julia Voss präsentiert ihre Biographie über Hilma af Klint (1862-1944). Die schwedische Künstlerin schuf über 1000 Gemälde, Skizzen und Aquarelle und war eine Pionierin der abstrakten Malerei. Schon vor Kandinsky oder Mondrian malte sie abstrakte Werke, und sie war eine Frau von großer Freiheit und Zielstrebigkeit, die sich bewusst den Regeln des männlich dominierten Kunstbetriebs entzog. Die Neuentdeckung der schwedischen Malerin gilt als kunsthistorische Sensation der vergangenen Jahre. Julia Voss erzählt in ihrer im S. Fischer Verlag neu erschienenen Biografie das ungewöhnliche Leben der Ausnahmekünstlerin und zeichnet gleichzeitig das Bild einer Epoche, in der die weltpolitischen Umbrüche nicht nur die Malerei revolutionierten.

Buchhandlung Boysen + Mauke, Große Johannisstr. 19, 19.30 Uhr, € 32,–/25,– (inkl. Getränke und einer Auswahl schwedischer kulinarischer Köstlichkeiten), Anmeldung: a.wenzel@schweitzer-online.de


Abgesagt

»Mario Vargas Llosa«

Bitte beachten Sie, dass die geplante Lesung mit Mario Vargas Llosa leider nicht stattfinden kann.

Literaturhaus im Magazin-Filmkunsttheater, Fiefstücken 8A, 19.30 Uhr, € 16,–/12,–


Abgesagt

»Ein Abglanz meines Begehrens«

Charly Hübner
Charly Hübner, Foto: Adrian Höllger
Was selbst passionierte Balzac-Leser oft nicht wissen: Gegen Ende seines Lebens verbrachte der Autor der »Comédie Humaine« fast zwei Jahre in Russland, auf dem Schloss seiner Geliebten, der Gräfin und Großgrundbesitzerin Ewelina Hańska. Sie hielt ihn an der langen Leine, während er sein Ziel verfolgte, sie endlich zu heiraten. Als sie schließlich ja sagte, war er bereits todkrank und hatte nur noch fünf Monate zu leben. Wie ein Rasender war Balzac zuvor in nur acht Tagen nach Russland gereist. Was er unterwegs erlebte, hat er in einem umfangreichen Bericht festgehalten: amüsante Beobachtungen, polemische Bemerkungen, krasse Urteile über Land und Leute. In einer Übersetzung von Nicola Denis ist der »Bericht einer Reise nach Russland 1847« in der Friedenauer Presse erschienen.

Charly Hübner liest aus dem Reisebericht, Olena Kushpler greift Stimmungen und Gedanken am Klavier auf. Herausgeberin Brigitte van Kann moderiert und zeigt Bilder.

Literaturhaus im Resonanzraum St. Pauli, Feldstr. 66, 20.00 Uhr, € 20,–, Vorverkauf unter www.resonanzraum.club


Abgesagt

»Ich, Judas – Einer unter euch wird mich verraten«

Der Schauspieler Ben Becker präsentiert sein hochgelobtes »Plädoyer für einen Verdammten«, musikalische begleitet auf der Orgel von Domorganist Andreas Sieling.

Hauptkirche St. Michaelis, Englische Planke 1, 20.00 Uhr, ab € 25,95, weitere Aufführungen am 20. und 21.03.


Abgesagt: Jüdischer Salon

»Die Geschichte meiner Philosophie ist die Geschichte meines Lebens«

Astrid Deuber-Mankowsky und Thomas Meyer stellen die 1929 in Budapest geborene und 2019 bei einem Badeunfall im Plattensee verstorbene jüdische Philosophin Agnes Heller vor, die eine der großen Denkerinnen unserer Zeit war. Die Überlebende des Holocaust studierte bei Georg Lukács und emigrierte 1977 nach Melbourne. 1986 übernahm sie den Lehrstuhl von Hannah Arendt an der New Yorker »New School for Social Research«. Bis kurz vor ihrem Tod pendelte sie zwischen New York und Budapest. Gastgeberin des Abends ist Barbara Guggenheim.

Jüdischer Salon am Grindel im Café Leonar, Grindelhof 59, 19.30 Uhr, € 10,–/7,50, Kartenreservierungen über info@salonamgrindel.de


Abgesagt

»Die Bertinis«

Patrick Abozen, Jantje Billker, Erik Schäffler, Christoph Tomanek und Isabella Vértes-Schütter lesen aus dem Roman Ralph Giordano. Musik: Jakob Neubauer. Regie: Michael Batz. Die Lesung findet anlässlich des Geburtstags von Ralph Giordano statt und richtet sich besonders an Schüler*innen ab 14 Jahre.

Ernst-Deutsch-Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1, 11.00 Uhr, € 10,–/5,–, Schulklassen € 2,50, inkl. HVV


Abgesagt: »Norderstedter Krimi-Nächte«

»Liebes Kind«

Romy Hausmann liest aus ihrem Krimi »Liebes Kind«, und Andreas Winkelmann stellt seinen Krimi »Die Lieferung« vor.

Hamburger Sparkasse im Herold-Center, Berliner Allee 38, 19.30 Uhr, € 15,–


Lesung

»Alt genug, um mich jung zu fühlen«

Bestsellerautorin, YouTube- und Podcast-Star Greta Silver liest aus ihrem Buch über die Lebensphase zwischen 60 und 90 Jahren.

Rahstedter Kulturverein e.V. im Gymnasium Rahlstedt, Atrium, Scharbeutzer Str. 38 ,19.30 Uhr


Abgesagt

»Hamburg, mein Hamburg«

Clemens von Ramin, die Akkordeonistin Natalie Böttcher und Thomas W. Kraupe (Visualisierungen) präsentieren einen »literarisch musikalischen Bilderbogen« über Hamburg.

Planetarium, Linnering 1 b, 19.30 Uhr, € 21,– , empfohlen ab 12 Jahren


Abgesagt

»Amüsement ist nicht verboten«


Özlem und Christoph Winkler-Özkan präsentieren eine szenische Lesung Texten von Loriot und Heinz Erhardt.

PEM Theater an den Elbbrücken, Reginenstr. 18, 19.30 Uhr, € 10,–/6,–


Abgesagt

»Aber schön war es doch«

Der Poetry Slammer und Bühnenliterat David Friedrich präsentiert sein zweites Soloprogramm zusammen mit DJ Wox.

Kampf der Künste im Uebel & Gefährlich, Feldstr. 66, 20.00 Uhr, € 15,–


Abgesagt: Poetry Slam

»Hunting Words«

Der Poetry Slam in Ottensen lehnt sich an den Hunting Wettbewerb beim Bogenschießen an: Nach der Vorrunde gibt es eine Endrunde mit den drei bestplatzierten Teilnehmern, die dann aber nur noch `einen Pfeil´ haben, nämlich einen Text von 2 Minuten. Moderation: Helene Bockhorst und Melanie Sengbusch.

Mathilde Bar, Kleine Rainstr. 11, 20.15 Uhr, € 6,–


Abgesagt

»Offene Lesebühne«

Die Veranstaltung wurde abgesagt.

Motte, Eulenstr. 43, 19.30 Uhr.


Literatur in Hamburg