Mittwoch, 23.11.2016


Elena-Ferrante-Abend

„Meine geniale Freundin“

Neapel
Schauplatz der „Neapolitanischen Saga“: Neapel im Sommer 2016, Foto: Jürgen Abel
Es war fast schon eine Schockwelle, die Anfang Oktober durch die deutschen Feuilletons fegte: „Das Ende einer Fiktion“, hieß es enttäuscht in der „Süddeutschen Zeitung“, „Meine geniale Spürnase“, titelte euphorisch „Der Tagesspiegel“ und die Welt meinte ganz nüchtern: „Natürlich darf man ein Pseudonym lüften“. Was war passiert? Der italienische Journalist Claudio Gatti hatte in mehreren Zeitungen weltweit gleichzeitig und sehr sensationsgierig verkündet, dass er das Pseudonym von Elena Ferrante, deren „Neapolitanische Saga“ ein Weltbestseller ist, gelüftet habe. Er ist angeblich einfach der Spur des Geldes gefolgt – und wurde so auf die römische Übersetzerin Anita Raja aufmerksam. Gatti hat seine schon etwas peinliche Recherche dann auch noch aufgepeppt und dies und jenes dazu erfunden, wie die „Süddeutsche Zeitung“ nachwies.

Anita Raja ist – und viel mehr muss man dazu gar nicht sagen – eine der renommiertesten italienischen Übersetzerinnen aus dem Deutschen, die u.a. die Werke von Christa Wolf ins Italienische übertragen hat. Ihre inzwischen weltberühmte, vierbändige Saga erschien von 2011 bis 2014 in Italien und kommt in Deutschland mit einiger Verspätung an: „Meine geniale Freundin“ ist im Sommer erschienen, bis Herbst 2017 werden die drei weiteren Bände im Suhrkamp Verlag vorliegen. Der erste Band geht zurück in die 50er Jahre in Neapel, wo die beiden Freundinnen Elena und Lila in ärmlichen Verhältnissen aufwachsen. Sie bleiben sich ein Leben lang verbunden, obwohl die eine fortgeht und Schriftstellerin wird, während die andere Neapel nie verlässt.
Im Literaturhaus ist natürlich nicht Anita Raja zu Gast, um ihren Roman vorzustellen, sondern die Schauspielerin Eva Mattes wird ausgewählte Passagen aus dem Roman lesen. Über das Phänomen Elena Ferrante und ihre „Neapolitanische Saga“ diskutieren Rainer Moritz und Till Raether.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, 12.-/8.- Euro.


Lesung und Gespräch

„So offen die Welt“

Be, der Ringvorlesung zum Thema „Literatur und Theologie“ liest Pauline de Bok aus ihrem Roman „Blankow oder das Verlangen nach Heimat“ und diskutiert mit der Theologin Christine Büchner.

Universität Hamburg, Edmund-Siemers-Allee 1, Hörsaal C, 18.30 Uhr, Eintritt frei.


Literatur und Musik

„Leibliche Genüsse“

Die Schauspielerin KORNELIA KIRWALD rezitiert Geschichten und Gedichte übers gute Essen und Trinken, Menüfolgen, Essays, Liedtexte und Rezepte aus fünf Jahrhunderten. Umrahmt wird die Lesung mit Musik von der spanischen Komponistin, Pianistin und Arrangeurin Esther Garcia.

KaffeeKlatsch, Wedeler Landstr. 44, 19.00 Uhr, 5.- Euro, Reservierung erbeten unter Tel. 040-8199 7380 oder info@kaffeeklatsch.de


Philosophieren mit Kindern

Auszeichnung für „Gedankenflieger“

Die Veranstaltungsreihe „Gedankenflieger – Philosophieren mit Kindern“, die seit 10 Jahren im Literaturhaus stattfindet, wird von der Initiative „Deutschland Land der Ideen“ ausgezeichnet. Zur Preisverleihung präsentiert der Trickfilmprof, Sören Wendt einen kurzen „Gedankenflieger-Film“, im Anschluss findet ein Empfang statt. Grußwort: Dr. Antje Flemming, Literaturreferentin der Freien und Hansestadt hamburg.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 11.00 Uhr, Eintritt frei. Anmeldung per E-Mail an gedankenflieger@literaturhaus-hamburg.de erforderlich.

Literatur in Hamburg