Dienstag, 26.11.2019


Lesung mit Simone Buchholz

»Hotel Cartagena«

Simone Buchholz
Simone Buchholz, Foto: Gerald von Foris
Mit »Revolverherz« ging es los, das war 2009, in diesem Herbst hat Simone Buchholz nun mit »Hotel Cartagena« den neunten Fall für ihre Ermittlerin Chastity Riley vorgelegt, die im Ruf steht »Deutschlands härteste, schnoddrigste Krimiheldin« (»Die Welt)« zu sein. Doch auch die anderen Figuren haben ausnahmslos Ecken und Kanten und sind mit ihren Abgründen eher am gesellschaftlichen Rand zu Hause. Auf St. Pauli eben, wo Henning im Sommer 1984 an der Elbe steht und sich fragt, was aus ihm werden soll.

Seemann will Henning nicht werden, heuert dann aber doch auf einem Schiff an, wirft noch »einen letzten Blick auf Hamburg, auf St. Pauli« und geht zwei Wochen später in Kolumbien von Bord. Nach drei Jahren kommt er zurück, mietet sich in einem Stundenhotel auf dem Kiez ein und requiriert für seinen Auftraggeber in Kolumbien genau die richtigen Leute. Auf St. Pauli kennt er sich ja aus. Dass damit eine Karriere beginnt, aus der er nicht wieder aussteigen kann, bedenkt er nicht. Und die Geschäfte laufen ja auch reibungslos, Henning ist ein Vermittler, der Leute vom Flughafen in Cartagena abholt und für sie übersetzt. Doch dann gibt es in Hamburg einen Zugriff mit fatalen Folgen bis in die Gegenwart, wo es in einer Hotelbar am Hamburger Hafen zu einer Geiselnahme kommt. Mittendrin fast das komplette Personal der Chastity-Riley-Serie. Was folgt, ist ein grandioses Finale, das sich aus den gewohnt pointierten, kurzen Texten zusammensetzt, die in den Krimis von Simone Buchholz den Takt vorgeben. Gleich auf mehreren Seiten sind sie mit einem schlichten »BÄMM« überschrieben. Ganz am Ende heißt es nur: »NEIN«. Wer die Chastity-Riley-Serie kennt, weiß, wie das zu übersetzen ist: Es ist ein Anfang, auf den man aufbauen kann.

Schwarze Nacht im Bey‘s, Ottenser Hauptstraße 64, 20.00 Uhr, € 7,–


Nordische Literaturtage

»Ástas Geschichte« und »Blackout Island«

Bei den Nordischen Literaturtagen sind an diesem Dienstag der isländische Autor Jón Kalman Stefánsson (18.00 Uhr) und die isländische Autorin Sigríður Hagalín Björnsdóttir (20.00 Uhr) zu Gast, um zusammen mit Kristof Magnusson, Sascha Rotermund und Katja Danowski ihre neuen Romane vorzustellen.

In »Ástas Geschichte« (Piper; Übersetzung: Karl-Ludwig Wetzig) geht es um nicht weniger als das Leben in seiner ganzen schönen wie unerbittlichen Breite. Ásta, darin steckt das isländische Wort für Liebe. Doch kaum ist das Mädchen, das diesen Namen trägt, geboren, verlässt ihre Mutter die Familie, und es wächst bei einer Ziehmutter auf. Als Ásta einem Mitschüler die Nase bricht, werden die Risse in ihrer Welt unübersehbar. Sie muss für einen Sommer in die Westfjorde und trifft dort auf Jósef, der Gedichte liest und ebenfalls als Querulant gilt. Mit dieser ersten, zarten Liebe zu ihm findet sie auch die Kraft, sich ihr eigenes Leben zu erkämpfen. Ástas Geschichte ist so voller Wärme, Leidenschaft, Scheitern und Glück, wie man es selten erlebt. »Jón Kalman Stefánsson schreibt, als ginge es um unser aller Leben«, so Elke Heidenreich.
In »Blackout Island« (Suhrkamp; Übersetzung: Tina Flecken) entwirft Sigríður Hagalín Björnsdóttir ein dystopisches, postapokalyptisches Island, in dem Angst und Ungewissheit herrschen und das Leben aufs Überleben reduziert wird. Ein bedrückendes Endzeitszenario, das sich von Seite zu Seite immer bedrohlicher und hoffnungsloser darstellt. Umso mehr gehen die Parallelen zu aktuellen weltpolitischen Geschehnissen in Mark und Bein.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 18.30 Uhr und 20.00 Uhr, jew. € 12,–/8,–


Lesung

»Lesen ist nichts für Feiglinge«

Marah Woolf, Rose Snow, Ava Reed und Katharina Herzog lesen aus ihren neuen Büchern.

Thalia Buchhaus, Spitalerstraße 8, 20.15 Uhr, € 12,–


Lesebühne

»Liebe für alle«

Liebe für alle - Das Ensemble, Foto: Maren Kaschner
Lesebühne mit Katrin Seddig, Ella Carina Werner, Anselm Neft und Piero Masztalerz.

Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 19.30 Uhr, € 7,–


Lesebühne

»Bei Hilde: Brot und Geschichten«

Lesebühne mit Julia Jessen, Sarah Knausenberger, Carla M. Paulsen und Alexander Posch, die »Hilde International« und erzählen: »Warum wir immer noch hier sind«. Zur Lesung werden » köstlich stärkende Butterstullen poetisch geschmiert und kunstvoll serviert«.

Brakula, Bramfelder Chaussee 265, 20.00 Uhr, € 5,–


Poetry Slam

»Hamburg ist Slamburg«

Prosa & Poetry, Kunst & Karriere, Trophäen und Groupies für siegreiche Poeten, all das gibt es beim Slamburg-Slam. Lesezeit: 5 Minuten. Das Publikum kürt die besten Texte. Wie immer mit Oden, Tiraden, Special Guests und Musik von DJ Blume. Moderation: Hartmut Pospiech und Tina Uebel.

Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Str. 69a, 20.00 Uhr, € 6,–. (Wer vorlesen möchte, meldet sich unter www.slamburg.de an.)


Poetry Slam

»frei gesprochen?!«

Poetry Slam in der Kulturkirche. Auf der Bühne sind Debütanten und Profis aller Altersklassen und Genre willkommen. Drei Finalisten erhalten einen Preis.

Kulturkirche Altona, Bei der Johanneskirche 22, 19.30 Uhr, € 7,–


Lesung

Lesebühne Oktopus

Lesebühne mit Lilli Gutzmann, Mila Johannsen, Remy Johannsen, Karsten Lieberam-Schmidt, Felix Matthes, Antonia Nordbruch, Sophie Rottmann, Anna Schierholz, Merle Stoltenberg.

Rump´s Bistro Restaurant, Beim Sachsenwald 2, Börnsen, 19.00 Uhr, € 5,–


Philosophieren für Kinder

»Gedankenflieger«

»Was ist wirklich wahr?« Im Rahmen der Reihe philosophiert N.N. mit Kindern ab 6 Jahren über Wirklichkeit und Wahrheit.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 9.00 Uhr und 11.00 Uhr, € 90,– pro Schulklasse. Anmeldung unter gedankenflieger(at)literaturhaus-hamburg.de erforderlich.


Literatur in Hamburg