Mittwoch, 01.09.2010


Von der Ohnmacht der Väter


Thomas Hettche liest aus seinem neuen Roman. Moderation: Ursula März.
Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/6.- Euro.


Die Literatur ist, wenn es um aktuelle gesellschaftliche Fragen geht, nur selten einmal punktgenau mit einer Fiktionalisierung zur Stelle. Thomas Hettche ist das mit seinem neuen Roman „Die Liebe der Väter“ auch Dank eines längst überfälligen Urteils des Bundesverfassungsgerichts im Sommer gelungen, das die Rechte unverheirateter Väter gegenüber ihren Kindern stärkt.
Ein Thesenbuch oder gar ein Sorgerechts-Pamphlet ist Hettches Roman freilich nicht, er erzählt vielmehr die Geschichte eines ganz alltäglichen Patchwork-Dilemmas: „Du hast ein Kind, das du liebst und man zwingt dich, bei allem, was ihm geschieht, hilflos zuzusehen.“ Der Verlagsvertreter Peter hat eine Tochter, aber das Sorgerecht für sie hat er nicht. Annika war zwei, als er und ihre Mutter sich trennten. Seitdem gerät jede elterliche Absprache zum Machtkampf um die inzwischen dreizehnjährige Tochter, die den Vater nur gelegentlich sieht. Bei einem Silvesterurlaub mit befreundeten Familien auf Sylt, scheint sich die verfahrene Situation anfänglich aufzulösen. Peter erinnert sich an die Sommer seiner Kindheit, die er mit seiner Mutter auf Sylt verbrachte, und er versucht Annika von sich und seinem Leben zu erzählen. In der Silvesternacht kommt es dann, während draußen ein Wintersturm tobt, zu einer fatalen Fehlreaktion von Peter, die das fragile Verhältnis von Vater und Tochter auf radikale Weise in Frage stellt.
Als „Glücksfall, komplex, vielschichtig und geschrieben in einer artifiziellen Sprache, die der Emotionalität des Geschehens mit wohltuend nüchterner Kühle begegnet“, feierte die FAZ den Roman und auch die ZEIT lobte ein „großes Werk in Tiefe und Weite der Gedanken“.


Alia Yunis
Alia Yunis, Foto: Gabe Medway

Buchpräsentation

„Feigen in Detroit“

Von vier Generationen einer libanesischen Einwandererfamilie in die USA erzählt die US-amerikanische Autorin Alia Yunis in einer „Mischung aus Gesellschaftsroman, Familiendrama und leichtfüßiger Komödie" (Minneapolis Star Tribune). Zusammen mit der Schauspielerin Maria Ketikidou stellt Alia Yunis ihren neu erschienenen Roman vor. Moderation: Amelie Thoma.

Veranstalter: Café Bar 1001 Nacht. Sternstr. 4, 20.00 Uhr. Eintritt frei. Um Anmeldung unter Tel. 040-430 93 15-0 oder per E-Mail an Politycki und Partner wird gebeten.


Biergartenlesung

Herrengedeck

Macht das Leben alt und halten Bücher jung? Löst ein „Herrengedeck“ Beziehungsprobleme? Und sollten Frauen einen Beipackzettel bekommen, der Männer vor schlimmen Nebenwirkungen warnt? Das sind einige der Fragen, auf die Daniel Bielenstein im Biergarten des BeLaMi gut gelaunte literarische Antworten gibt.

Veranstalter: BeLaMi. Holtenklinkerstr. 26, 20.30 Uhr. Eintritt frei.


Lesung

Antikriegstag

Zur Erinnerung an den Beginn des Zweiten Weltkriegs mit dem Angriff der Deutschen Wehrmacht auf Polen 1939, lesen zum Antikriegstag an diesem 1. September Dagmar Seifert, Johanna-Renate Wöhlke, Uwe Friesel und Wolf-Uwe Cropp Texte gegen den Krieg. Musik machen Emina Kamber (Gesang) und Andreas Buschmann (Harfe). Einführung: Dr. Wiebke Bähnk.

Veranstalter: VS – Verband deutscher Schriftsteller in Hamburg, Ver.di. Ort: Ev.-lutherische Kirchengemeinde St. Markus, Heider Str. 1, 19.00 Uhr.


Lesung op platt

„Ick heff dat all jümmers wusst: Mit Humor kümmt een wieder in ´t Leben“

Gerd Spiekermann liest aus seinem neuen Buch „Allens logen!“.

Veranstalter: Buchhandlung Heymann. Rahlstedt-Arcaden, Schweriner Str. 8-12, 20.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.


Lesung für Kinder

Spaß mit Büchern

Bernd Schreiber liest aus seinem Kinderbuch „Ritter Tollkühn und der goldene Dings“. Für Kinder ab 5 Jahren.

Veranstalter: Literaturhaus, Jugendinformationszentrum BBS. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 15.30 Uhr. Weitere Infos und Gruppenanmeldungen unter Tel.: 040 / 22702014. Eintritt frei.


Literatur in Hamburg