Donnerstag, 02.09.2010


Ingo Schulze
Ingo Schulze, Foto: Jim Rakete

„Italienische Skizzen“


Er gilt als „einer der feinsten literarischen Chronisten der Wende von 1989“ (Literaturhaus), aber auch als „listenreicher Erzähler“ (Die ZEIT), den ein virtuoses Spiel mit den stilistischen und formalen Möglichkeiten der Gegenwartsliteratur auszeichnet. Berühmt wurde Ingo Schulze mit seinem Erzählband „Simple Stories“, der heute als „Klassiker der Gegenwartsliteratur“ gilt.


Als „Weltliteratur“ (Literarische Welt) feierte sieben lange Jahre später so mancher Kritiker Schulzes 800 Seiten umfassendes Epos „Neue Leben“. Es folgte der Erzählband „Handy – Dreizehn Geschichten in alter Manier“, der Roman „Adam und Evelyn“, der 2008 auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, schließlich im letzten Jahr der Sammelband „Was wollen wir?“ mit Essays, Reden und Wortmeldungen Schulzes zu Literatur und Gesellschaft.
In diesem Frühjahr ist nun der neue Erzählband „Orangen und Engel“ erschienen, der die „Italienischen Skizzen“ des Autors versammelt – entstanden bei einem einjährigen Italienaufenthalt. Vor dem Hintergrund mythischer Landschaften und antiker Ruinen gewinnen die alltäglich-unalltäglichen Erlebnisse die Ingo Schulze in neun Textminiaturen festhält, etwas Exemplarisches und bleiben zugleich vage und ambivalent. Das Heute wird durchlässig für die Schichten der Vergangenheit, auf denen wir uns bewegen. Diese Verknüpfungen gelingen so großartig, dass uns die AS-Roma-Hose, die für eine bessere Behandlung im Krankenhaus sorgt, ebenso in Erinnerung bleibt wie ein rumänischer Gelegenheitsarbeiter vor dem Supermarkt, der wie in tausendundeiner Nacht fabuliert und doch zum Richter für den Erzähler wird, oder der gegen das Vergessen kämpfende Signor Candy Man, den die Liebe zu einer Frau einst in den Osten geführt hatte.

Ingo Schulze liest aus seinem neuen Erzählband. Moderation: Maike Albath.
Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/6.- Euro.


Lesung

„Ich fahre da durch“

Viola Roggenkamp liest eine neue Erzählung, begleitet von der Pianistin Elzbieta Sternlich, die Stücke von Josef Koffler, Schönberg, Mussorgski und Fanny Hensel spielt.

Veranstalter: Kunsthaus Finkel, Jüdischer Kulturverein e.V. Ort: Jüdischer Salon im Café Leonor, Grindelhof 59, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.-/5.- Euro.


Lesung

„Hinter der Leinwand“

Werner Grassmann liest aus seinem Buch mit „Film- und Kinogeschichten“

Veranstalter: Literarisches Café im Christianeum. Otto-Ernst-Str. 34, 19.30 Uhr.

Lesung

„Schreib-statt. Ein Ort zum Schreiben“

Die Honigfabrik und der Club der lebenden Dichter lädt „Menschen jeden Alters, die Spaß am Schreiben haben“ zum gemeinsamen Schreiben und zum Austausch.

Veranstalter: Honigfabrik Wilhelmsburg. Industriestr. 125-131, 19.00 Uhr.


Lesebühne

Science-Slam

Zehn Minuten Zeit haben die Teilnehmenden am Science-Slam, um aktuelle Wissenschaftsergebnisse, sensationelle Entdeckungen und geniale Ideen vorzustellen. Danach entscheidet die Publikumsjury, wem Ruhm und Ehre gebührt – und damit der große Applaus des Publikums. Mitmachen können Wissenschaftler und Erfinder aller Disziplinen. Bewerbungen bitte an: Julia Offe, info@scienceslam-hamburg.de. Moderation: Friederike Moldenhauer. Veranstalter: Haus III&70. Schulterblatt 73, 21.00 Uhr. Eintritt: 4.- Euro.


Literatur in Hamburg